Wo geht die Reise hin für den EHC Waldkraiburg? Nach dem kommenden Wochenende wird sich diesbezüglich wohl schon eine Aussage treffen lassen. Denn am Freitag geht es für die Mannschaft von Rainer Zerwesz zu den starken und verlustpunktfreien Riverkings aus Landsberg (Spielbeginn: 20:00 Uhr), am Sonntag kommt der ECDC Memmingen um 17:15 Uhr in die Raiffeisen Arena.

 

Das erste Wochenende in der Verzahnungsgruppe B hatte es in sich: Die Löwen unterlagen zum Auftakt mit 1:4 in Dorfen, zuhause gegen Passau gelang der erste Sieg. Auch der ehemalige Mit-Oberligist Memmingen startete mit einem Sieg und einer Niederlage in die Runde- davon, dass die Favoritenrolle in der Gruppe bei den Löwen und den Indians läge, weil diese ja aus der Oberliga kommen, kann somit schon jetzt keine Rede mehr sein. Viel mehr ist die Rede von Waldkraiburgs Freitagsgegner Landsberg. Die Riverkings von Trainer Randy Neal, der im Sommer aus Peißenberg gekommen war, starteten mit zwei Siegen und führen die Tabelle der Gruppe B souverän an. Am letzten Freitag gewannen die Riverkings in der Drei-Flüsse-Stadt Passau mit 6:1, am Sonntag rupfte man beim 6:3 den Indians aus Memmingen die Federn. Die Bayernliga-Vorrunde beendete Landsberg mit 55 Punkten aus 26 Spielen auf dem dritten Platz. Nach Dorfen sind die Landsberger damit die härteste Nuss in der Gruppe und nachdem man gegen die Eispiraten bereits unterlag, sollte man in der Industriestadt gewarnt sein und nicht nochmal einen solch blutleeren Auftritt wie am vorigen Freitag hinlegen. Öfter selbst aufs Tor schießen und geradliniger in die Offensivaktionen sein, ist der Wunsch von Trainer Rainer Zerwesz neben der üblichen Wachsamkeit in der Defensive. Und da kommt einiges auf den EHC zu: Der 26-Jährige Tscheche Bohumil Slavicek war in der Vorrunde Top-Scorer in Landsberg und siebtbester Angreifer der gesamten Liga. In 23 Spielen schoss er 31 Tore- nur Lukas Miculka traf öfter- und bereitete außerdem 18 weitere Treffer vor. Dennis Sturm, Markus Kerber und Daniel Menge sollten die Löwen aber auch auf dem Schirm haben- alle drei zusammen machten knapp 120 Punkte in rund 25 Spielen.

 

Beim Sonntagsgegner Memmingen sollte man ebenfalls achtsam sein und sich nicht von der bisherigen sportlichen Bilanz in der Verzahnungsrunde – 4:1 zum Auftakt gegen Erding, dann das 3:6 gegen Landsberg- blenden lassen. Denn die Mannschaft von Waldemar Dietrich musste bisher mit Jan Benda, Stefan Rott, Sven Schirrmacher, Tim Tenschert, Jan Kouba, Petr Haluza und Antti-Jussi Miettinen auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Markus Lillich kassierte gegen Landsberg in der 26.Minute bereits eine Spieldauerstrafe und auch Defensiv-Urgestein Martin Jainz soll sich dem Vernehmen nach zuletzt verletzt haben. Ihre erste Oberliga-Saison beendeten die Indians auf dem zehnten Platz mit 26 und damit fünf Zählern mehr als die Löwen. Lange waren sie dabei im Rennen um den achten Platz, am Ende ließ man aber einige Körner- auch wegen der Verletztenmisere- und so muss der amtierende Senioren-Meister der Bayernliga den Klassenerhalt in der Verzahnungsrunde klarmachen.

 

„Memmingen ist eine starke Mannschaft und hat sich für die Oberliga nochmal gut verstärkt“ weiß auch EHC-Coach Rainer Zerwesz. „Sie haben uns in den letzten Jahren schon immer alles abverlangt und das wird auch am Sonntag nicht anders sein“ so Zerwesz weiter. „Zu Landsberg muss ich nicht viel sagen- dort haben wir bereits in der letzten Saison in der Verzahnungsrunde mit 4:6 verloren, weil wir nicht bereit waren. Das darf uns nicht nochmal passieren.“ Sollte es auch nicht, denn sonst wird schon relativ früh klar sein, wo der Weg der Waldkraiburger hingeht- und das ist nicht der Weg, den man sich bei den Fans und im Verein wünscht.