Nichts zu holen gab es für den EHC Waldkraiburg am Sonntag in der Raiffeisen Arena gegen den EC Peiting. Mit 1:5 musste sich das Team von Trainer Sergej Hatkevitch dem neuen Tabellenführer der Oberliga Süd geschlagen geben. Ein Doppelschlag in doppelter Überzahl brach den Löwen im zweiten Drittel dabei das Genick. Den einzigen Treffer für die Industriestädter erzielte Daniel Hämmerle.

Ziemlich geknickt verließen die Zuschauer am Sonntag die Raiffeisen Arena und wie so oft in solchen Situationen kamen auch die üblichen Kritiker unter ihren Steinen hervorgekrochen. Und man muss sagen, obwohl sie sich in den letzten Jahren aus Mangel an Misserfolg ja eher zurückhalten mussten, hatten die in dieser Zeit modernen ewig Schimpfenden auch nichts verlernt: Einer ganzen Mannschaft sprachen sie einfach ihre Tauglichkeit ab. Ganz so schlimm war es zwar auch wieder nicht, denn Peiting ist keine Laufkundschaft und steht mit den besten Quoten in Überzahl und Unterzahl nicht umsonst an der Tabellenspitze, aber die Löwen müssen in Zukunft gegen „ihre“ Gegner wieder mehr zusammenstehen und 60 Minuten hart arbeiten, sonst spielen sie die Arena tatsächlich leer. Vor dem Spiel war klar, dass man unbedingt von der Strafbank fernbleiben muss, denn Peiting hatte zwei Tage zuvor beim 6:2-Erfolg gegen Miesbach fünf Tore in Überzahl erzielt. Die Löwen waren gewarnt, doch so wirklich geklappt hat es am Ende nicht. Bereits nach 26 Sekunden hatte Max Kaltenhauser das 1:0 auf dem Schläger, doch konnte er den starken Querpass von Brent Norris nicht im leeren Tor versenken. Gut acht Minuten später setzte Bastian Rosenkranz einen Schuss knapp am Kasten von Florian Hechenrieder vorbei. Wenig später ab die erlösende Führung: Daniel Hämmerle traf zum 1:0 (10:03) für die Löwen. Nico Vogl hätte zwei Minuten später dann erhöhen können, doch es fehlten wenige Zentimeter. Die Gäste dagegen rannten vergeblich an, die Löwen verteidigten aber sehr hoch und ließen die Peitinger nicht zur Entfaltung kommen. Mit der Pausensirene klappte es dann aber doch und Anton Saal, Peitings Top-Torjäger der Vorsaison, durfte jubeln (20:00).

Ab dem zweiten Durchgang aber drehte Peiting auf, gleichzeitig ließen die Löwen ihre Form der ersten 20 Minuten wohl in der Kabine und das Spiel fand seine Vorentscheidung. Zunächst wurde Florian Stauder vor dem EHC-Tor kläglich allein gelassen und stellte auf 2:1 für den ECP (23:42), anschließend verloren die Löwen komplett die Ordnung und kassierten innerhalb von 74 Sekunden den Nackenschlag in diesem Spiel. Ty Morris nutzte erst eine doppelte Überzahl für das 3:1 (28:16), dann war es erneut Stauder der Peiting abermals in Überzahl auf 4:1 in Führung schoss (29:30).

Im Schlussdrittel jagte Florian Ullmann dann noch einen Puck an den Peitinger Pfosten (42.) und Hämmerle (45.) und Michael Trox (47.) hatten Chancen für die Industriestädter, die nun wieder etwas besser auftraten. Doch Peiting machte es gut, besann sich darauf, die Löwen zu keinem weiteren Tor mehr kommen zu lassen und lauerte selbst auf den nächsten Konter. In Sachen Gastfreundschaft machte den Löwen an diesem Tag aber niemand etwas vor und so ermöglichte man Peiting nach 52 Minute erneut ein Überzahlspiel und bereits nach zehn Sekunden nutzte Ty Morris eben dieses zum 5:1-Endstand (52:21). Am kommenden Freitag geht es in der Raiffeisen Arena weiter gegen einen Gegner, der sich mehr auf Augenhöhe mit den Löwen befindet und so will das Team von Coach Hatkevtich jetzt zunächst Wunden lecken und dann ab 19:45 Uhr gegen den TEV Miesbach wieder erneut angreifen und die Kritiker zum schweigen bringen.

Eishockey Oberliga Süd 2017/ 2018, 6.Spieltag. EHC Waldkraiburg – EC Peiting 1:5 (1:1/ 0:3/ 0:1). Tore: 1:0 10:03 Hämmerle D. (Wagner L., Synowiec L.), 1:1 20:00 Saal A. (Weyrich F., Feueracker A.), 1:2 23:42 Stauder F. (Saal A., Kostourek M.), 1:3 28:16 Morris T. (Saal A., Miller B. PP2), 1:4 29:30 Stauder F. (Miller B., Morris T. PP1), 1:5 52:21 Maier S. (Morris T., Miller B. PP1). Strafen: EHC Waldkraiburg 16 Strafminuten, EC Peiting 12 Strafminuten + 10 Minuten (Morris T.). Zuschauer: 437.