Die Tür zum Playoff-Halbfinale und damit zum Klassenerhalt in der Oberliga Süd steht für die Löwen aus der Industriestadt weit offen. Am Freitagabend gewann das Team von Rainer Zerwesz beim TSV Peißenberg mit 3:1, damit führt der EHC in der „Best-of-7“-Serie mit 3:0 und benötigt noch einen Sieg für die Runde der letzten vier. Nach wie vor verlangen die Eishackler den Löwen alles ab, doch die haben derzeit mindestens einen Trumpf in der Hand.

 

Der eine Trumpf ist 1,78 Meter groß, wiegt rund 80 tschechische Kilogramm und hört auf den Namen Tomas Rousek. Der andere, der sich inzwischen auch dazu gesellt hat, heißt Brent Norris und kommt aus Kanada. Die beiden Kontingentspieler der Löwen sind zum genau richtigen und aktuell wichtigsten Zeitpunkt da und tun das, wofür sie in erster Linie unter Vertrag stehen: das Tore schießen. Während Norris schon in der Oberliga-Vorrunde Top-Scorer des EHC wurde, läuft Rousek, der Anfang Dezember in die Mannschaft stieß, aktuell in der Verzahnungsrunde und besonders in de Playoffs richtig heiß. 14 Scorerpunkte- davon neun Tore- in den zehn Spielen der Verzahnung und jetzt in den Playoffs kamen in drei Spielen weitere fünf Tore hinzu.

 

Beim erwartet harten dritten Spiel in Peißenberg am Freitag steuerte Rousek nämlich erneut Tore bei und diesmal war auch Sturmpartner Brent Norris, der die andere Kontingentstelle beim EHC besetzt, erfolgreich. Peißenberg würde „richtig hart kommen“, war sich Rainer Zerwesz im Vorfeld der dritten Begegnung der „Best-of-7“-Serie sicher und exakt so war es. Die Eishackler gaben mit dem Eröffnungsbully mächtig Gas und stellten klar, dass sie mindestens noch ein weiteres Heimspiel haben und dieses am Freitag dazu auch gleich gewinnen möchten. Nach gut zehn Minuten brachte Dejan Vogl, einer der beiden Kontingentspieler, die TSV-Coach Sepp Staltmayr zur Verfügung stehen, die Gastgeber umjubelt in Führung, nachdem er Korbinian Sertl im Tor des EHC überwinden konnte (10:09). Bis dahin hatte Sertl die Löwen aber mit grandiosen Paraden vor Schlimmerem bewahrt. Beim EHC fehlte zwar Max Kaltenhauser, doch der Löwen-Kapitän übernahm provisorisch den Posten des Co-Trainers und pushte das Team gemeinsam mit Zerwesz, was zu Beginn des zweiten Abschnitts belohnt wurde.

 

Brent Norris bekam viel Zeit und konnte sich die Torecke neben Peißenbergs Schlussmann Jakob Goll aussuchen- der Ausgleich durch den Kanadier (22:06). Wenig später war dann wieder Tomas Rousek zur Stelle und traf aus halblinker Position zur Waldkraiburger Führung (26:39). In der Folge wurde die Gangart der Gastgeber zwar deutlich härter, aber die Industriestädter ließen sich nicht davon beeindrucken und verteidigten weiter souverän, während gleichzeitig in der Offensive immer wieder Gefahr verbreitet wurde.

 

Zu Beginn des Schlussdrittels legte Peißenberg wieder zu und drückte noch mehr aufs Gas, das Team um Kapitän Florian Barth wollte unbedingt den Ausgleich, doch Korbinian Sertl im Tor des EHC hatte einiges dagegen und hielt die knappe Führung mehrfach fest. So kam es wie es kommen musste in solchen Spielen und zum genau richtigen Zeitpunkt traf abermals Rousek und stellte auf 3:1 für die Gäste (51:40), womit die berühmte Messe in diesem umkämpften und engen Spiel gelesen war.

 

Der EHC Waldkraiburg hat nun in den maximal ausstehenden vier Spielen der „Best-of-7“-Serie vier Mal die Gelegenheit, den Sack zu und das Halbfinale klar zu machen, was gleichzeitig den Klassenerhalt in der Oberliga Süd bedeuten würde. Doch dafür müssen alle Spieler im Team von Rainer Zerwesz weiter so konzentriert zu Werke gehen und die beiden Trümpfe Brent Norris und Tomas Rousek weiter stechen!

 

Eishockey Bayernliga 2017/ 2018, BEV-Playoff-Viertelfinale, Spiel 3. TSV Peißenberg – EHC Waldkraiburg 1:3 (1:0/ 0:2/ 0:1). Tore: 1:0 10:09 Vogl D. (Eichberger M., Höfler F.), 1:1 22:06 Norris B. (Kanzelsberger F.), 1:2 26:39 Rousek T. (Trox M., Hämmerle D.), 1:3 51:40 Rousek T. (Trox M., Hämmerle D.). Strafen: TSV Peißenberg 10 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten. Zuschauer: 794. Stand der Serie Best-of-7: 0:3.