Das letzte Vorbereitungswochenende für den EHC Waldkraiburg steht in den Geschichtsbüchern. Konnten die ersten vier Spiele noch als Machtdemonstration betrachtet werden, so sah das in den verbleibenden Partien, oberflächlich betrachtet, nicht mehr so klar aus. Begünstigt durch viele Ausfälle trat der EHC Waldkraiburg am vergangenen Freitag mit nur 14, am Sonntag sogar nur mit 13 Feldspielern an. Wer sich im Eishockey auskennt, der weiß, wie sehr eine solche Situation an der Kondition zehren kann. Gerade dann, wenn der Gegner Dingolfing nicht nur fast vollbesetzt auftrat, sondern auch eine sehr körperliche Spielweise hat.
Am Freitag sah es zunächst nach einer klaren Sache aus. Nico Vogl brachte seine Löwen im ersten Drittel in Front. Im Allgemeinen ließen sich die Spieler des EHC Waldkraiburg die vielen Ausfälle nicht anmerken. Man kombinierte miteinander, man kam vor das Tor und ließ Dingolfing allenfalls mitspielen. Auch der zweite Treffer von Vogl, kurz nach Wiederbeginn im zweiten Drittel, war ein Produkt dieser Umstände. Doch Dingolfing wusste zu kontern. Erst erzielten sie durch Kevin Aigner den 2:1 Anschluss, weniger als zwei Minuten später schossen sie in Unterzahl sogar den Ausgleich. Im dritten Durchgang machten ebenfalls wieder die Löwen das Spiel. Dennoch waren es erneut die Gäste, die das Tor schossen. Knapp 12 Minuten vor dem Ende stand es somit 2:3. Dieser Umstand veranlasste Trainer Jürgen Lederer rund zwei Minuten vor dem Ende Christoph Lode zugunsten eines sechsten Feldspielers vom aus dem Tor zu nehmen. Doch statt des Ausgleiches erhöhte Dingolfing zum 2:4 Endstand und gewann diese Partie.
Ganz anders endete die Partie am Sonntagabend in Dingolfing. Hier eröffnete Felix Lode auf Zuspiel von Daniel Hora das Toreschießen mit der 0:1 Führung für die Löwen. Nur eine Minute später glichen die Dingolfinger Gastgeber jedoch aus. Doch Waldkraiburgs Kapitän Nico Vogl, der auch am Freitag bereits über das Eis wirbelte, als spiele er in der Nationalmannschaft, erhöhte in der 14. Minute auf 1:2. Der Mini-Kader der Löwen kam gut aus der Kabine und so klingelte es nach drei Minuten erneut im Tor der „Isar Rats“. Jakub Šrámek vollendete eine Überzahl auf Pass von Nico Vogl und Thomas Rott. Letzterer wurde im weiteren Verlaufe des Spiels unglücklicherweise verletzt vom Eis getragen, eine genaue Diagnose steht noch aus. Im dritten Durchgang setzten die Löwen aus der Waldstadt nach rund zwei Minuten sogar noch einen drauf. Diesmal erzielte der doppelte Vorlagengeber Daniel Hora selbst das Tor. Doch nur eine halbe Minute später bäumten sich die Niederbayern noch einmal auf und erzielten durch Sergej Janzen das 2:4 aus ihrer Sicht. Genützt hat es letztlich nichts, Jakub Šrámek besiegelte die Niederlage der Dingolfinger durch ein atemberaubendes Solo und zum Endstand von 2:5.
Wermutstropfen an diesem Abend ist nicht nur die Verletzung von Thomas Rott, sondern auch die Spieldauerstrafe, die sich Martin Kokeš früh im Spiel eingehandelt hat. Dies bedeutet für ihn mindestens ein Spiel Pause – mehr wäre möglich.
Man darf hoffen, dass sich, bis zum ersten Punktspiel am kommenden Sonntag in der heimischen Arena, wieder einige Spieler erholen und vom Lazarett zurück aufs Eis kehren. Denn was nützen die schönsten Spielzüge, wenn niemand da ist, der sie in die Tat umsetzen kann?