Die Löwen haben im Playoff-Viertelfinale gegen den ESC Dorfen den zweiten Sieg feiern können. Am Sonntagabend gewann die Mannschaft von Trainer Rainer Zerwesz auswärts knapp aber verdient mit 2:1, die Tore für die Löwen erzielten Nico Vogl und Jakub Marek. Spielerisch zwar kein Leckerbissen, aber dennoch sind die Löwen in der Best-of-5-Serie nur noch einen Schritt vom Klassenerhalt und dem Playoff-Halbfinale entfernt. Ein Leistungsträger des EHC ist aber erst mal zum Zuschauen verdammt- ausnahmsweise nicht verletzungsbedingt.
Michael Trox erhielt knapp fünf Minuten vor dem Ende nämlich eine Matchstrafe nachdem er Tobias Brenninger gefoult hatte. Ein unglücklicher Zusammenstoß, der keinesfalls beabsichtigt war, aufgrund der Verletzungsfolge von Brenninger aber zu recht geahndet wurde. „Ich habe es nicht so schlimm gesehen“ schilderte Rainer Zerwesz die Situation nach dem Spiel. „Ich glaube, Tobi hat ihn nicht gesehen und natürlich hoffe ich, dass es keine schlimmere Verletzung ist, denn das will keiner“ so der 48-Jährige, der vor rund zehn Jahren noch selbst mit Brenninger in der Waldkraiburger Mannschaft spielte. Brenninger zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und muss noch zwei Tage im Krankenhaus bleiben.
Eine negative Begleiterscheinung dieser Serie, die mehr von der Dramatik lebt als der spielerischen Komponente. „Das ist eine Kampf-Serie, die weniger von den spielerischen Highlights lebt“ stimmte auch Rainer Zerwesz zu. Einen ersten Warnschuss, der das Tor von Dorfens Kevin Yeingst nur knapp verfehlte, gab Michael Trox bereits in der zweiten Minute ab, vier Minuten später versuchte Andreas Paderhuber sein Glück von der blauen Linie. Yeingst hielt die Scheibe gut und leitete direkt einen Konter ein: Christian Göttlicher gab einen Schuss auf Björn Linda ab, der die Scheibe nur nach vorne abprallen lassen konnte nur leider stand dort Tobias Feilmeier, der direkt zur Führung abstaubte (06:04). Nur kurz drauf hatte Andreas Attenberger per Penalty die Chance, auf 2:0 für die Gastgeber zu erhöhen, doch fand er keinen Weg an Linda vorbei. Der EHC hatte in der Folge zwar noch ein paar Chancen, aber wirklich ansehnlich und erträglich waren sie nicht. „Das erste Drittel war richtig schlecht von uns. Aber zum Glück haben wir uns dann aber dem zweiten gesteigert“ bilanzierte auch der Trainer des EHC.
In der 24.Minute belohnten sich die Löwen dann aber mit dem Ausgleich: Tobias Thalhammer gab einen Schuss aufs Tor ab, Nico Vogl hielt den Schläger in die Bahn des Pucks und Yeingst war geschlagen (23:57). Martin Führmann hatte dann nur vier Minuten später sogar die Führung auf dem Schläger, vergab jedoch aus kürzester Distanz.
So ging es ausgeglichen ins letzte Drittel und hier sorgte Jakub Marek für eine erste Vorentscheidung. Der Tscheche zog allein über den rechten Flügel vors Tor und versenkte die Scheibe gefühlvoll mit der Rückhand durch die Beine zum 2:1 für die Industriestädter (42:23). In der Folge konnte zunächst Dorfen aus zwei Überzahlspielen kein Kapital schlagen, wenig später bekam Jakub Marek einen Schläger ins Gesicht und die Löwen hatten zwei Mann mehr auf dem Eis. Einen Schuss aufs Tor brachten die Waldkraiburger aber nicht zustande und so war Zittern angesagt, nachdem Trox vom Eis musste und der EHC in Unterzahl das Ergebnis über die Zeit retten musste. Dank der Lebensversicherung im Tor gelang dieses Unterfangen aber und so haben sich die Löwen drei Matchpucks erarbeitet und können am Freitag ab 19:45 Uhr im Heimspiel in der Raiffeisen Arena den Einzug ins Playoff-Halbfinale und damit auch den Klassenerhalt in der Oberliga perfekt machen.
Eishockey Oberliga Süd 2016/ 2017, Bayernliga Playoffs, Viertelfinale, Spiel 2. ESC Dorfen – EHC Waldkraiburg 1:2 (1:0/ 0:1/ 0:1). Tore: 1:0 06:04 Feilmeier T. (Göttlicher C.), 1:1 23:57 Vogl N. (Hilpert D., Trox M.), 1:2 42:23 Marek J. (Zick F.). Strafen: ESC Dorfen 10 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 17 Strafminuten + 20 Minuten Matchstrafe (Trox M.). Zuschauer: 880. Stand der Serie (Serie „Best-of-5“): EHC Waldkraiburg – ESC Dorfen 2:0.