Im vorletzten Hauptrundenspiel der Oberliga Süd kam der EHC Waldkraiburg am Freitagabend in der Raiffeisen Arena gegen den EV Lindau, nach der wohl schwächsten Saisonleistung, mächtig unter die Räder: Mit 6:0 gewannen die Gäste vom Bodensee am Ende gegen die Industriestädter. Wenn auch ganze 5 Leistungsträger fehlten, muss der Schalter aber besser jetzt als gleich umgelegt werden, denn nächste Woche beginnt die Verzahnungsrunde mit acht überaus motivierten Bayernligisten.

Löwen-Trainer Rainer Zerwesz hatte vor dem Spiel zwar gewarnt, dass es schwierig sei, an die Leistungsgrenze zu gehen, wenn es um nichts mehr wirklich geht- schließlich war schon vor dem Spiel gegen die Islanders aus Lindau klar, dass der EHC die Playoffs verpasst und sich ab dem 20. Januar in der Verzahnungs-Zwischenrunde mit den acht besten Bayernligisten messen muss. Dennoch forderte er eine gute Leistung, eine, die das Selbstvertrauen stärkt und den Kopf frei macht für eben diese Zwischenrunde. Dieser Schuss ging aber nach hinten los, um genau zu sein ganze sechs Mal.

Zwar fehlten neben den schon länger verletzten Spielern Martin Führmann, Lukas Wagner und Daniel Hämmerle diesmal mit Verteidiger Daniel Hilpert und Torhüter Björn Linda zwei weitere echte Leistungsträger. Doch ließen sich in den Katakomben der Raiffeisen-Arena ja noch 18 andere Spieler auftreiben, die auch nicht erst letzte Woche erstmals auf dem Eis standen und am Freitag dann ihre Premiere mit einem Eishockeyschläger feierten. „Die Leistung war sehr, sehr schlecht, das muss man klar sagen“ zeigte sich auch Coach Zerwesz nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. „Lindau war in allen Belangen überlegen und wir haben keine Chance gehabt, Null. Das spiegelt das Ergebnis wieder- auch wenn mein Trainerkollege Dustin Whitecotton meint, es sei zu hoch ausgefallen. Ich habe es nicht so gesehen. Wir haben null Chance gehabt im Gegensatz zu den ersten drei Spielen“ so der 48-Jährige.

Ihr erstes Powerplay nutzten die Islanders aus Lindau mit Troy Bigam zum 1:0 (05:30), im zweiten Drittel legten Jeffrey Smith (25:38) und Marco Miller nach (29:26), ehe Zdenek Cech kurz vor der Pause auf 4:0 erhöhte- wieder in Lindauer Überzahl (39:38). Im Schlussabschnitt war es wieder Cech und wieder ein Powerplay für die Gäste, das zum 5:0 für den EVL führte (54:45). Den Schlusspunkt setzte Alex Katjuschenko, der den noch besten Löwen, nämlich Keeper Thomas Hingel, per Penalty zum sechsten Mal einen einschenkte (56:16). Sich einen einschenken wollte man sich dann auch nach der Partie, denn kommende Woche sollte der Schalter umgelegt sein. Dann beginnt die Verzahnungs-Zwischenrunde gegen die starken Bayernligisten und Rainer Zerwesz schickte eine kleine Forderung an seine Mannschaft: „Wir müssen das abhaken und nach vorne schauen. Nach dem Spiel am Sonntag in Peiting sind die Punkte weg und es geht bei Null los. Dann müssen wir wieder da sein“ so Zerwesz, der aber weiß, dass es in den nächsten Wochen nicht leichter wird: „Das wird kein Zuckerschlecken, denn die Bayernligisten kommen hochmotiviert! Aber wir haben Qualität in der Mannschaft und die müssen wir jetzt wieder aufs Eis bringen!“  Möglicherweise nutzt dafür auch das schwache Spiel gegen Lindau als Warnschuss vor den Bug. Als Elfter wird der EHC Waldkraiburg die Hauptrunde der Oberliga Süd definitiv beenden. In der Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten kommen die Löwen damit in die zweite Gruppe, B. Gemeinsam mit dem 10. der Oberliga geht es dann gegen den Zweiten, Dritten, Sechsten und Siebten der Bayernliga. Der letzte Spieltag in der Bayernliga findet ebenfalls am Sonntag statt.

 

Eishockey Oberliga Süd 2016/ 2017, 31.Spieltag. EHC Waldkraiburg – EV Lindau 0:6 (0:1/ 0:3/ 0:2). Tore: 0:1 05:30 Bigam T. (Heider P., Smith J. PP1), 0:2 25:38 Smith J. (Mlynek M., Sekula L.), 0:3 29:26 Miller M. (Smith J., Farny A.), 0:4 39:38 Cech Z. (Mlynek M., Sekula L. PP1), 0:5 54:45 Cech Z. (Mlynek M., Mikesz J. PP1), 0:6 56:16 Katjuschenko A. (Penalty). Strafen: EHC Waldkraiburg 14 Strafminuten, EV Lindau 8 Strafminuten. Zuschauer: 730.