Nahtlos gehen die harten Wochen in der Eishockey-Bayernliga für den EHC Waldkraiburg weiter. Am Freitag empfangen die „Löwen“ von Trainer Rainer Zerwesz die „Riverkings“ vom HC Landsberg (Beginn: 19:45 Uhr) am Sonntag gastieren die Industriestädter bei den „Wanderers“ in Germering (18:00 Uhr). Nach dem Sturz auf Platz 12 sind die Waldkraiburger am Wochenende mächtig gefordert und brauchen jeden Fan.
Mit dem Null-Punkte-Wochenende gegen Tabellenführer Dorfen (0:5) und den TSV Peißenberg (0:1) sind die Waldkraiburger erstmals unter den „Strich“ in der Tabelle gerutscht- Platz zwölf und damit zwei Plätze hinter dem inzwischen zum Saisonziel ausgerufenen letzten Zwischenrunden-Qualifikationsplatz. Um das zu erreichen muss die Mannschaft von Rainer Zerwesz aus mehreren Tiefs kommen. Zum einen die Verletztenfront- damit heißt es klarzukommen. Ob Kapitän Max Kaltenhauser am Wochenende spielen kann ist fraglich, der Einsatz von Kontingentspieler Jakub Marek und der von Michael Trox ist dagegen ausgeschlossen. Ob es bei Martin Hagemeister endlich klappt, wird die Trainingswoche zeigen, doch wird er allein es auch nicht ändern können und sicher noch Nachwehen seiner schweren Verletzung haben. „Da darf man nicht zu viel erwarten. Wir sind einfach nur froh, dass wieder einer mehr da ist- wenn er überhaupt schon spielen kann“ so EHC-Coach Zerwesz.
Zum anderen hakt es deutlich in Defensive und Offensive-und das ist in Sportarten, in denen es um Tore geht, bekanntlich nicht gerade förderlich. 17 Gegentreffer mussten die Waldkraiburger allein in den letzten fünf Spielen hinnehmen. Zum Vergleich: In der Vorsaison kassierte man in 24 Spielen der Vorrunde nur 49 Tore! Auch wenn damals mit Oleg Tokarev noch eine wichtige Stütze in der Defensive vorhanden war, darf dies nicht als Ausrede gelten. Gerade wenn man die auf dem Papier zur Genüge vorhandene Qualität in der Abwehr bedenkt. Im Sturm weht beim EHC derzeit zudem nur ein laues Lüftchen: Nur vier Treffer erzielte man in den vergangenen fünf Partien! Der derzeitige Tabellenletzte Geretsried traf in den letzten fünf Spielen beispielsweise 13 Mal! Das soll die Leistung Geretsrieds nicht schmälern oder despektierlich klingen, doch zeigt dieser Vergleich deutlich, dass sich die „Löwen“ steigern und ihre ganze Konzentration unter der Woche auf ihre Spiele an den Wochenenden legen müssen. Sonst steht man schneller mit der roten Laterne in der Hand da, als dem Ein oder Anderen, der noch immer glaubt, dass man ohne Probleme in die Playoffs kommt, vielleicht lieb ist. „Es ist momentan wirklich eine schwierige Situation mit den Verletzten seit der Vorbereitung. Unsere jungen Spieler haben das zwar gut gemacht, aber natürlich konnten sie die Qualität nicht 1:1 ersetzen- was jeder versteht“ analysiert der Trainer die Lage. „Das Problem ist jetzt, dass die Verletzten, die zurückkommen noch nicht auf dem alten Niveau sind und die anderen, die zuletzt Doppelschichten fahren mussten, fast überspielt sind. Das muss man jetzt im Training mit der Intensität steuern, dass sich wieder ein Gleichgewicht einstellen kann. Aber eines ist klar: Es geht jetzt nur über Kampf“ so der 46-Jährige weiter, der sein Team einschwört.
Der HC Landsberg ist derzeit Siebter und feierte in den letzten fünf Spielen stolze vier Siege. Dabei bezwangen die „Riverkings“ zuletzt unter anderem Meister Lindau mit 3:2 nach Verlängerung- auswärts! Besonders in der Fremde gefällt es dem Team von Trainer Andreas Zeck: Nach Tabellenführer Dorfen haben sie auswärts die beste Bilanz, gewannen unter anderem in Memmingen, Pfaffenhofen, Geretsried und eben am Bodensee in Lindau. Kämpferisch waren die Landsberger schon in der Vorsaison eine echte Hausnummer, leicht werden sie es den „Löwen“ daher auch am Freitag nicht machen. Umso wichtiger sind wieder die treuen Fans, die dem EHC auch in dieser harten Zeit die Treue halten. „Es tut gut, dass die Fans zu uns halten und ist für jeden beim EHC sehr wichtig- ich hoffe darum, dass es auch an diesem Wochenende so läuft“ hofft Trainer Zerwesz. Am besten sollten die „Löwen“-Fans auch am Sonntag nach Germering mitkommen, und den EHC unterstützen. Der Tabellenzehnte hat in dieser Saison schon fünf Siege geholt und ist seit Jahren kein gutes Pflaster für die Waldkraiburger.