Dahin ist sie, die Führung der Löwen in der „Best-of-5“-Serie im Playoff-Viertelfinale gegen den ECDC Memmingen. Nach eines defensiv durchwachsenen Auftritts bei den Indians am Freitag unterlagen die Industriestädter mit 6:7 und müssen sich in den folgenden Partien steigern, wenn der Traum vom Halbfinale noch nicht platzen soll.

 

EHC-Trainer Rainer Zerwesz zeigte sich auch noch am Tag danach alles andere als zufrieden: „Wir haben was die Defensive angeht, komplett ohne Ordnung gespielt und viel zu viel zugelassen“ kommentierte der 47-Jährige den Auswärtsauftritt seiner Mannschaft. „Memmingen hat eben eine Top-Mannschaft und wenn die mal ins Rollen kommt, wird es richtig, richtig schwer. Das ist ein schlafender Riese“ zitierte Zerwesz unbewusst einen früheren Memminger Trainer und man darf annehmen, dass dieser Riese nun geweckt ist und es den Löwen in den noch mindestens ausstehenden zwei Spielen richtig schwer machen wird. Am Memminger Hühnerberg hatte der EHC Waldkraiburg nach dem 6:3-Auftakterfolg in Spiel 1 ebenfalls einen guten Start hingelegt: Max Kaltenhauser brachte die Löwen nach bereits 24 Sekunden in Führung (00:24). Ihr erstes Powerplay nutzten die Gastgeber aber prompt und Patrick Weigant glich zum 1:1 aus (06:26). Nur wenige Sekunden später hatten aber dann auch die Löwen einen Spieler mehr auf dem Eis und nutzten die Überzahl zur erneuten Führung durch Daniel Hilpert (07:25) mit einem schier unhaltbaren Schuss. Der Arbeitstag von Keeper Martin Niemz war in der Folge beendet und es kam Alexander Reichelmeir- doch sollte diesem auch noch ein arbeitsreicher Arbeitstag bevor stehen, an dem sich beide Defensiven nicht mit Ruhm bekleckerten. Unmittelbar im Anschluss scheiterte Weigant mit einem Alleingang noch am Pfosten, etwa 30 Sekunden später machte er es besser und glich zum 2:2 aus (08:15). „Was wir in diesem einen Spiel an Alleingängen der Gegner hatten… So viele waren es die gesamte Saison noch nicht in allen anderen Spielen zusammen“ ärgerte sich Zerwesz noch am Tag danach, der beim prompt folgenden 3:2 durch Memmingens Patrick Zimmermann (09:09) nur den Kopf schütteln konnte, ob der mangelnden Defensivarbeit seiner Männer auf dem Eis die „Zimbo“ nicht versuchten zu behindern. Die Indians machten weiter Druck und den Löwen das Leben schwer, Patrick Vetter im EHC-Tor musste mehrfach eingreifen. Etwas unerwartet und höchst kurios dann aber der erneute Ausgleich: Andreas Paderhuber (16:42) zog ab, der Puck wurde abgefälscht und flog hoch in die Luft. Es herrschte Verwirrung und keiner sah das Spielgerät, das plötzlich runterfiel und unbemerkt von den Spielern ins Tor sprang- aus heiterem Himmel also. Damit endete ein starkes Drittel der Hausherren, die sich von den Rückständen unbeeindruckt zeigten und auf den Ausgleich in der Serie drängten, die EHC-Defensive präsentierte sich verbesserungswürdig.

 

Den mittleren Spielabschnitt begannen die Löwen mit der abermaligen Führung durch Nico Vogl (22:51), Petr Sikora (26:41 und 32:18) drehte den Spieß aber mit einem Doppelschlag um und auch Patrick Vetters Einsatz endet und es kam Thomas Hingel. Der war aber gerade einmal nur rund zwei Minuten auf dem Eis, da musste auch er hinter sich greifen und Antti-Jussi Miettinen ließ den Hühnerberg beben (34:21). Zerwesz nahm seine Auszeit und in der Folge kam der EHC mit Martin Führmann und Lukas Wagner zu Chancen auf den Anschluss, doch es wurde nichts mehr.

 

Erst im letzten Drittel klappte es mit Vogls zweitem Treffer zum 5:6 aus Sicht der Gäste (42:06), dann aber ließ der EHC ein Powerplay torlos verstreichen und so legten die Indians wieder nach mit Ville Eskelinen (45:05) der den alten Abstand wiederherstellte. Lukas Wagner gelang kurz vor dem Ende zwar nochmal der Anschluss (57:18), doch den Memminger Sieg konnte keiner mehr verhindern. Nächsten Freitag geht es also erneut nach Memmingen und der Fanbus soll wieder fahren. Anmelden kann man sich am schnellsten mit einer kurzen Nachricht über die Facebook-Seite des EHC Waldkraiburg, oder per Email an WBW2010onTour@web.de.

 

Eishockey-Bayernliga 2015/ 2016, Playoff-Viertelfinale, Spiel 2. ECDC Memmingen – EHC Waldkraiburg 7:6 (3:3/ 3:1/ 1:2). Stand Serie „Best-of-5“: 1:1. Tore: 0:1 00:24 Kaltenhauser M. (Wagner L., Marek J.), 1:1 06:36 Weigant P. (Miettinen A., Zimmermann P. PP1), 1:2 07:25 Hilpert D. (Paderhuber A., Wagner L. PP1), 2:2 08:15 Weigant P. (Kouba J., Benda J.), 3:2 09:09 Zimmermann P. (Miettinen A., Sikora P.), 3:3 16:42 Paderhuber A. (Kanzelsberger F.), 3:4 22:51 Vogl N. (Hagemeister M., Trox M.), 4:4 26:41 Sikora P. (Miettinen A., Zimmermann P.), 5:4 32:18 Sikora P. (Miettinen A., Vit P.), 6:4 34:21 Miettinen A. (Sikora P., Zimmermann P.), 6:5 42:06 Vogl N. (Trox M., Hämmerle D.), 7:5 45:05 Eskelinen V. (Benda J., Rott S.), 7:6 57:18 Wagner L. (Hilpert D. PP1). Strafen: ECDC Memmingen 8 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten. Zuschauer: 1432.