Ein durchaus interessantes und spannendes Spiel ereignete sich am vergangenen Sonntag zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem TSV Erding. Wie auch schon zwei Tage zuvor, gingen die Waldkraiburger Löwen dabei als Sieger hervor. Dieses Mal allerdings mit allem, was das Fan-Herz höherschlagen lässt.
Das erste Drittel war geprägt von Angriffen des EHC. Nach dem Schlagabtausch zwei Tage zuvor, wirkten die Löwen frischer und agiler als die Gladiatoren. Somit war der erste Spielabschnitt, obgleich kein Tor gefallen ist, in der Hand der Hausherren. Vor allem der Kontingentspieler Tomas Rousek schaffte es, mit seiner quirligen und unberechenbaren Art zu spielen, immer wieder Räume für einen Vorstoß der Mannschaft des Trainergespanns Piskunov zu schaffen. Erding konnte sich nicht sehr oft durch Entlastungsangriffe eine Verschnaufpause holen und falls sie doch einmal in das Drittel der Löwen vorstießen, tat die Verteidigung aber spätestens Kevin Yeingst seinen Job hervorragend. Trotz dieser Dominanz und einer einmaligen 5-gegen-3-Überzahl, blieb das 1. Drittel unterhaltsam, aber torlos.
Das zweite Drittel wurde eingeläutet vom ersten – und wohlverdienten – Treffer des Abends. Nach einem Pass von Josef Straka in die Tiefe, setzt sich Lukas Wagner an der Bande hinter dem Tor durch und kann somit Richtung Bully-Punkt und auf die Kelle des heranfahrenden Christof Hradek passen. Diese Chance lässt sich die Nummer 15 nicht nehmen und netzt ein zum 1:0. Rund zwei Minuten später, Michael Trox musste gerade eine Strafe absitzen, konnte auch Erding punkten. Kevin Yeingst kann nach einem Weitschuss und ein wenig Gestochere vor seinem Kasten die Scheibe nicht festhalten. Das Spielgerät befreit sich vom Torwart, dem mitgelaufenen Daniel Krzizok auf den Schläger und dieser hat ein leichtes Spiel die Scheibe im Tor unterzubringen. Auch dieses Mal lässt eine Antwort nicht lange auf sich warten. Der eingangs bereits erwähnte Tomas Rousek wirbelt mit der Scheibe in das Drittel der Erdinger, fast bis auf die Torlinie, und hat das Auge für Michael Trox. Der frischgebackene Kapitän des EHC nimmt diesen Pass dankend an und verwandelt ihn zum 2:1.
Weiterhin scheinen die Löwen in diesem zweiten Drittel den Ton anzugeben, auch wenn kein weiteres Tor mehr fallen möchte und mit einem 2:1 Pausenstand in die Kabine gefahren wird.
Ob es an der abnehmenden Kraft der Löwen lag oder daran, dass Erdings Coach Thomas Vogl seine Mannen wachgerüttelt hat, im dritten Drittel schienen die Erdinger deutlich besser auf dem Eis zu agieren. Übersetzt bedeutet das, dass es nun munter Torschüsse auf beiden Seiten gab, was nach etwas mehr als 4 Minuten dazu führte, dass Erding ausgleichen konnte. Wieder war es Daniel Krzizok der nach einem Schlenzer von Martin Dürr abstauben konnte, hier sah die Löwen-Abwehr noch nicht vollends abgestimmt aus – auch wenn es ein Tor in Unterzahl war. Nur drei Minuten später gab es einen Aufreger vor und letztendlich auch im Löwen-Tor. Martin Dürr, Erdings Nummer 17 lief in das Waldkraiburger Drittel und schoss beherzt auf den Kasten von mittlerweile Fabian Birk. Dieser konnte den Schuss parieren, jedoch aber nicht festhalten. Der heraneilende Thomas Rott kam zur Hilfe und versuchte den Puck abzuschirmen. Auch in diesem Fall wieder Stocherei, ein Pfiff des Schiedsrichters und ein jubelnder Martin Dürr. Lange Rede, kurzer Sinn, der Puck war über der Torlinie bevor der Schiedsrichter die Szene abgepfiffen hat, dies zeigen auch die Videoaufnahmen des Spiels – wenngleich es in der Bayernliga den Videobeweis noch nicht gibt. Die verbleibenden knapp 13 Minuten sind vom Löwen-Kampf geprägt. In der letzten Spielminute spielt Erding in Unterzahl und wird noch eines weiteren Spielers entledigt, sodass Waldkraiburg nun, dank des fehlenden Torhüters, für 6 verbleibende Sekunden mit einer 6-gegen-3-Überzahl spielen kann. Diese Sekunden nutzen die Löwen auf die effizienteste Weise – durch ein Tor von Josef Straka, mit nur noch einer verbleibenden Sekunde auf der Uhr.
Im anschließenden Penaltyschießen verwandeln auf Waldkraiburger Seite Tomas Rousek, ebenso wie Josef Straka ihre Versuche. Michael Trox verschießt. Dies macht in der Summe allerdings nichts aus, denn ein hervorragend haltender Fabian Birk im Tor der Waldkraiburger Löwen, entschärft zwei der drei Penalties von Erding und die Löwen können ihren zweiten Sieg in der Vorbereitung einfahren.
In der nächsten Woche geht es am 20.09.2019 zum Oberligisten Star Bulls Rosenheim, bevor die grün-weißen am darauffolgenden Sonntag in Waldkraiburg gastieren. Erfahrungsgemäß bringt Rosenheim immer sehr viel Anhang nach Waldkraiburg, weshalb alle EHC-Fans ihrerseits ebenfalls aufgerufen sind ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen.
Fotos: Paolo Del Grosso