Es war wie erwartet, ein schweres Spiel für den EHC Waldkraiburg in Grafing beim EHC Klostersee. Dennoch haben es sich rund 100 Waldkraiburger Zuseher nicht nehmen lassen ihre Mannschaft in der Ferne anzufeuern. Dieser Einsatz auf der Tribüne, wurde am Ende des Abends, mit einem 1:3 Sieg vom Team auf dem Eis belohnt.

Wie auch von Trainer Alex Piskunov in der anschließenden Pressekonferenz erwähnt, war das Spiel der Löwen, im ersten Drittel, lange Zeit nicht sehr ansehnlich. Dies lag vor allem auch daran, dass in der ersten Hälfte des ersten Durchgangs fleißig Strafen vom Löwenrudel gesammelt wurden. Hin und wieder kam man zwar etwas zwingender vor das Grafinger Tor von Dominik Gräubig, wie in der vierten Minute Tomas Rousek. Alles in Allem war aber noch Potenzial zur Steigerung vorhanden. Dieses Potenzial wäre auf der anderen Seite auch beim EHC Klostersee vorhanden gewesen, drei Überzahlspiele ließen die Grafinger ungenutzt verstreichen. Selten kamen sie in die Überzahl-Formation und wenn sie doch einmal gefährlich vor dem Tor von Kevin Yeingst auftauchten, wie in der 13. Minute Gaschke oder Röder, dann hielt dieser fest, was es festzuhalten gab. So effektiv wie die Waldkraiburger Defensive in Unterzahl spielte, so gut war die Offensive im Überzahlspiel. In der 17. Spielminute erhält der EHC Klostersee seine erste Strafe, Philipp Quinlan ist es, der für Halten auf die Bank muss. Die Löwen finden gut in ihre Aufstellung und nach einem Fehlversuch, der wieder bei Yeingst landet, ist es Alex Kanzelsberger, der nach Pass von Philipp Seifert und Nico Vogl, zielsicher ins rechte obere Eck des Tores verwandelt.

Im zweiten Durchgang startet der EHC Waldkraiburg erneut mit einer Überzahl ins Spiel. Robert Wren, seines Zeichens, mit 45 Jahren, schon „Eishockey-Großvater“, saß auf der Strafbank wegen Hakens. In der zweiten Minute, Klostersee hatte das Spielgerät gerade aus dem eigenen Drittel befördert, ein Geistesblitz von Waldkraiburgs Kevin Yeingst. Aktiv schickt er den zur Hilfe eilenden Verteidiger zur Seite um mit einem langen Pass, den auf der blauen Linie wartenden Tomas Rousek zu bedienen. Dieser nimmt dieses Zuspiel dankend an, legt einmal quer auf Josef Straka und der vergoldet diesen Spielzug zum 0:2. In der Folge läuft das Spiel sehr viel flüssiger und beide Mannschaften kommen zu ihren Gelegenheiten. Aber sowohl Jeske, Rott und Hradek auf Waldkraiburer Seite, als auch Quinlan, Röder und Wren auf Grafinger Seite scheitern an den jeweiligen Torhütern.

Der Beginn des dritten Drittels wird bestimmt vom EHC Waldkraiburg. Selten bekommt Klostersee den Puck noch zwingend vor das Tor von Kevin Yeingst und wenn, dann lediglich mit einem Angriff zur Entlastung ohne ernsthafte Gefahr für das Löwen-Tor. Jedoch verlaufen die Angriffsbemühungen der Waldkraiburger allesamt auch im Sand. Sei es das Kombinationsspiel Leon Decker auf Alex Kanzelsberger oder der Blueliner von Philipp Seifert, am Ende ist stets Dominik Gäubig im Tor der Grafinger der Sieger. In der 50. Spielminute dann die Befreiung des EHC Klostersee. Nach einer Strafe für den EHC Waldkraiburg durch Lukas Wagner, bekommen die Grafinger in Überzahl noch einmal neue Luft. Gerade als man auf den Rängen begann, dem erneut sicher stehenden Kevin Yeingst seinen ersten Shoot-Out der Saison zu wünschen, ist es Simon Roeder der, auf Zuspiel von Hördt und Sterr, mit einem beherzten Schuss ins rechte obere Eck von Kevin Yeingst‘ Tor trifft. Aber auch wenn man nun Blut geleckt hat auf Grafingers Seite, so recht wollten bis zur 19. Minute keine großen Aktionen mehr gelingen. Da war es dann Grafing, die eine Großchance vergaben, im direkten Gegenzug allerdings ist es Tomas Rousek der, perfekt bedient von Josef Straka, das Spielgerät übers Tor setzt und seinem Ärger darüber hör- und sichtbar zum Ausdruck bringt. In der letzten Spielminte dann die obligatorische Auszeit des EHC Klostersee. Bei einem solch knappen Spielstand kann das nur bedeuten, dass der Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen wird. Auch hier zeigt sich Waldkraiburg als Spielverderber in Unterzahl und lässt die Klosterseeer Mannschaft nicht in Aufstellung kommen. Das Ende vom Lied und damit auch der Schlusspunkt im Spiel ist eine Befreiung von Mathias Jeske auf Lukas Wagner, der seinerseits den in der Mitte stehenden Tomas Rousek so bedient, dass dieser nur noch ins leere Tor schießen muss.

Der EHC Waldkraiburg erkämpft sich somit also mit einem 1:3 den ersten Dreier am Klostersee-Wochenende und erwartet die Grafinger Mannschaft am Sonntag um 17:15 Uhr in der Raiffeisen-Arena.

 

Fotos: Paolo Del Grosso

Hochkonzentriert: Sowohl die Bank als auch die Spieler auf dem Eis müssen 60 Minuten lang konzentriert zu Werke gehen.