Nur ein Spiel an diesem Wochenende für die „Löwen“ vom EHC, doch das hat es in sich: Am Sonntag gastiert kein Geringerer als der ECDC Memmingen in der Industriestadt! Die Partie gegen das Team um den ehemaligen deutschen Nationalspieler Jan Benda, das zu den klaren Aspiranten auf den Titel gesehen wird, beginnt zur gewohnten Zeit um 17:15 Uhr. Für die Mannschaft von Trainer Rainer Zerwesz eine weitere, echte Herausforderung- für die Fans ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk!

 

Der EHC Waldkraiburg reitet derzeit zwar mit acht Siegen in Folge und dem Sprung von Platz zwölf auf Rang zwei in der Tabelle auf einer mächtigen Erfolgswelle, doch der Respekt vor dem Gegner ist deshalb keineswegs geringer geworden: „Memmingen ist seit Jahren ein Top-Verein der Bayernliga, mit starker Heimkulisse und einer tollen Infrastruktur“ weiß Trainer Rainer Zerwesz von den „Indians“ zu berichten. „Sie leisten jedes Jahr hervorragende Arbeit und der Kader zählt mit zum Besten, was die Liga zu bieten hat: Viel Erfahrung, hohe Qualität und für den Gegner immer ein echter Prüfstein“ so der 46-Jährige weiter. Die „Löwen“ müssten sich laut Zerwesz zwar nicht verstecken, doch müsse man genauso hart und diszipliniert arbeiten wie in den letzten Wochen. Die vergangenen Erfolge liegen nämlich nicht daran, dass man in der Industriestadt das Rad neu erfunden hat, sondern lediglich an der konzentrierten Mannschaftsleistung, die das Team Wochenende für Wochenende abruft. „Das Selbstvertrauen ist jetzt natürlich gestiegen“ erklärt Zerwesz. Doch könne genau das auch eine Gefahr sein. „Wir müssen dran bleiben und dürfen uns nie ausruhen. Das geht in dieser Liga sonst ganz schnell. Und gegen einen so starken Gegner wie die Memminger sowieso.“

 

Der ECDC Memmingen ist mit vier Niederlagen in den ersten sechs Spielen etwas anders als vom Großteil der riesigen Anhängerschaft erwartet gestartet – im Schnitt kommen bisher knapp 1500 Zuschauer zu den Heimspielen der „Indians“, die damit Werte haben, von denen viele Oberligisten träumen. Wie im Traum fühlten sich Ende Oktober auch die „Löwen“, als sie verletzungsbedingt mit einem Rumpfkader beim Halbfinalisten des Vorjahres antraten und mit 6:0 siegen konnten. Allein dieses Ergebnis wird die „Indians“ noch mächtig wurmen und mit dem Schwung der letzten Spiele werden sie dem EHC gewiss Herr werden und sich revanchieren wollen. Die letzten zehn Partien liefen auch richtig gut: Hier holten die Schwaben sieben Siege, darunter einen 4:3-Penaltyerfolg bei den starken Moosburgern, ein 5:1 gegen Vizemeister Höchstadt, ein 6:4 gegen Miesbach sowie einen 6:3-Sieg gegen Dorfen und einen 5:4-Erfolg gegen Peißenberg. In Überzahl ist Memmingen das drittbeste Team der Liga derzeit: In 85 Powerplays erzielten sie starke 22 Tore, in Unterzahl stehen nur drei anderen Mannschaften sicherer als die Indianer.

 

Petr Sikora, der im Sommer vom Rivalen Sonthofen, der inzwischen in der Oberliga spielt, kam, ist gefährlichster Angreifer der Memminger: In 16 Spielen gelangen dem 45-Jährigen Routinier neun Tore und 15 Vorlagen. Damit ist er um zwei Punkte besser als Jan Benda. Der langjährige Nationalspieler, der auch schon in der NHL bei den Washington „Capitals“ unter Vertrag stand und im Sommer aus Deggendorf wechselte, ist inzwischen zwar Verteidiger, doch noch immer brandgefährlich: Ihm gelangen ebenfalls schon neun Tore, zudem 13 Assists. Die Kontingentstelle belegt in diesem Jahr der Finne Ville Eskelinen. Der 29-Jährige kam verletzungsbedingt bisher zwar auf nur zehn Einsätze, in diesen verzeichnete er aber immerhin 16 Scorerpunkte (7 Tore). Sein Landsmann Antti-Jussi Miettinen war in der Vorsaison Topscorer der Memminger und ist in diesem Jahr auch schon wieder gut unterwegs: 20 Punkte in 16 Spielen stehen bei ihm zu Buche und da sind die vielen anderen starken Techniker der „Indians“ noch nicht aufgezählt. Die „Löwen“ dürfen sich somit am Sonntag auf eine echt harte Aufgabe einstellen, für die Fans wird es in jedem Fall ein echter Eishockey-Leckerbissen!