Der EHC Waldkraiburg musste auch im zweiten Vergleich mit Zweitligaabsteiger Rosenheim das Eis als Verlierer verlassen. Am Freitagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Sergej Hatkevitch bei den Starbulls mit 1:4, im Vergleich zum ersten Duell 14 Tage zuvor präsentierten sich die Löwen aber deutlich verbessert. Gegen ein Klasse-Team wie das des Oberliga-Tabellenführers muss für einen Sieg aber viel zusammenkommen, so die Einsicht. Dem EHC fehlten zusätzlich auch einige Spieler,  den einzigen Waldkraiburger Treffer erzielte der Kanadier Brent Norris.

 

Brent Norris war der einzige Kontingentspieler, den der EHC Waldkraiburg am Freitag vor gut 2500 Zuschauern- gut 250 davon aus der Industriestadt- im Gepäck hatte, denn sein kanadischer Landsmann Ken Neil musste wegen muskulärer Probleme passen, genauso wie Thomas Rott. Dafür gab es das Pflichtspiel-Debüt für Neuzugang Ludwig Synowiec, der sich während des ersten Vorbereitungsspiels im September verletzt hatte und sich seither in der Reha befunden hatte. Der Verteidiger machte auch prompt ein Klassespiel, ordnete mit viel Übersicht die Defensive der Löwen und deutete an, dass er noch wichtig werden kann im weiteren Verlauf der Saison. Zudem taten sich im Aufbauspiel aus der eigenen Verteidigung heraus, bisher wenige andere Akteure auf.

 

Im Tor setzte EHC-Coach Hatkevitch auf Korbinian Sertl, der bislang eine richtig gute Saison spielt und der Schlussmann sollte besonders im zweiten Drittel die Rosenheimer Angreifer zur Verzweiflung treiben. „Das war von der ganzen Mannschaft und besonders von unserem Torwart eine gute Leistung“ erklärte Hatkevitch trotz der Niederlage nach dem Spiel. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, weil sie haben gekämpft und bis zum Schluss versucht das zweite Tor zu schießen, besonders als es noch 3:1 stand“ so der 51-Jährige weiter. Auf die Leistung gegen die Starbulls, die seiner Aussage nach einfach eine Nummer zu groß für den EHC sind, könne man jetzt aber aufbauen und Selbstvertrauen mitnehmen. Die ersten Minuten standen die Löwen gut und bereiteten den sehr dominanten Rosenheimern Probleme. Und wenn die Spieler von Starbulls-Coach Manuel Kofler durchkamen, war Sertl auf dem Posten. Bei Tobias Draxingers Schlagschuss von der blauen Linie war Sertl dann aber machtlos, da er die Scheibe und den Schuss wegen Verkehr vor dem Tor nicht sah (09:03). Keine drei Minuten später klingelte es erneut im Löwen-Tor und diesmal durfte sich Florian Krumpe feiern lassen: Völlig allein gelassen konnte er einen Querpass zum 2:0 für die Hausherren verwerten (11:38). Nach einer guten Viertelstunde hatten die Löwen dann aber plötzlich zwei Mann mehr auf dem Eis und die Chancen für den EHC häuften sich: Nahezu im Sekundentakt kamen Max Kaltenhauser, Brent Norris und Nico Vogl zu Abschlüssen, doch Lukas Steinhauer hielt seinen Kasten sauber.

 

Zum zweiten Drittel wechselten die Starbulls im Tor und brachten Luca Endres, allerdings kein Problem, denn das dritte Tor des Spiels fiel auf der anderen Seite durch Andreas Nowk (22:16). Dann jedoch wieder ein Lebenszeichen der Löwen: Tobias Thalhammer setzte Brent Norris in Szene und dieser zog zunächst vors Tor. Während jetzt alle- inklusive der Gegenspieler- einen Pass zu den heranstürmenden Vogl oder Kaltenhauser erwarteten, zog der Kanadier aber selbst ab und hämmerte die Scheibe unter die Latte (29:43). In der Folge drückte Rosenheim aber wieder und Sertl musste gegen Daniel Bucheli (32.Minute), Michael Fröhlich (35.) und besonders Thomas Reichel (38.) als er im Spagat parierte an seine Grenzen gehen.

 

Den Schlussabschnitt starteten die Löwen in Überzahl, allerdings blieb man hier erneut zu harmlos. So war es an den Gastgebern für den Schlusspunkt zu sorgen und genau diesen setzte Michael Fröhlich mit dem 4:1 (54:18) unmittelbar nachdem die Löwen eine Unterzahl schadlos überstanden hatten. Gegen Ende hatten Norris, Christian Ettwein und Michael Trox zwar noch Gelegenheiten abermals zu verkürzen, doch ließ sich Endres nicht mehr bezwingen und mehr als die berühmte Ergebniskosmetik wäre es wohl auch nicht mehr gewesen- zu stark, abgeklärt und besonders technisch versiert präsentierten sich dafür die Starbulls. Eben ein anderes Kaliber. Doch Waldkraiburgs Auftritt war im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen deutlich besser und so dürften sich gegen Gegner, die sich mehr auf der Augenhöhe des EHC bewegen, auch bald wieder Erfolgserlebnisse einstellen. Besonders mit diesem fantastischen Anhang im Rücken, der auch in Rosenheim für mächtig Stimmung von den Rängen sorgte.

 

 

Eishockey Oberliga Süd 2017/ 2018, 5.Spieltag. Starbulls Rosenheim – EHC Waldkraiburg 4:1 (2:0 / 1:1 / 1:0). Tore: 1:0 09:03 Draxinger T. (Baindl M., Fröhlich M.), 2:0 11:38 Krumpe F. (Echtler Ch., Gottwald Ch.), 3:0 22:16 Nowak A. (Bucheli D., Zick F.), 3:1 29:43 Norris B. (Thalhammer T., Vogl N.), 4:1 54:18 Fröhlich M. (Bergmann M., Daxlberger D.). Strafen: Starbulls Rosenheim 10 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten. Zuschauer: 2545.