Der EHC Waldkraiburg ist mit einem Erfolgserlebnis in die Bayernliga-Meisterschaft gestartet. Am Freitagabend gewann die Mannschaft von Trainer Rainer Zerwesz gegen Aufsteiger Geretsried klar mit 8:1. Lukas Wagner traf dreifach, Nico Vogl doppelt für die „Löwen“. Das Ergebnis für einige vielleicht „standesgemäß“, Coach Zerwesz sah jedoch auch Dinge, die es noch zu verbessern gilt.
„Von hinten raus haben wir schon viele Fehler gemacht bei Scheibenbesitz, das darf normalerweise nicht passieren. Daran müssen wir noch arbeiten“ erklärte Zerwesz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Zudem gefiel ihm besonders der mittlere Spielabschnitt nicht wirklich: „Darüber müssen wir kein Wort verlieren, das war wirklich sehr, sehr schlecht“ so der 46-Jährige weiter. Doch der Reihe nach: Ohne den verletzten Daniel Hämmerle und den noch angeschlagenen Philipp Seifert gingen die „Löwen“ vor über 500 Zuschauern in die Partie gegen die „River Rats“, zudem fehlte mit dem gesperrten Kapitän Max Kaltenhauser ein absoluter Leistungsträger in der Offensive. Doch fanden die Industriestädter nach einigen nervösen Anfangsminuten gut in die Partie und Lukas Wagner brachte die Hausherren nach fast zwölf Minuten in Führung (11:26). Damit war der Bann erst einmal gebrochen und das war deutlich zu merken. Gut eine Minute später kam Christian Mitternacht frei zum Schuss, Geretsried Schlussmann konnte den Puck nicht festhalten und Timo Borrmann verwandelte zum 2:0 (12:43). Nur 51 Sekunden später war wieder Wagner zur Stelle: Perfekt bedient von Kontingentspieler Jakub Marek nahm der 23-Jährige die Scheibe durch die Beine an und tunnelte Geretsrieds Keeper zusätzlich zum 3:0 (13:34). In der Folge dauerte es wieder keine zwei Minuten, da spielte Nico Vogl groß auf und traf auf erneut gutes Zuspiel von Marek zum 4:0-Pausenstand (15:31). „Ich habe es mir eigentlich schlimmer vorgestellt, aber die vier Tore sind im ersten Drittel leider recht schnell gefallen. Wenn nicht, hätte es nicht ganz so schlimm ausgeschaut. Aber die sind uns spielerisch einfach klar überlegen, da haben wir wenig dagegen zu halten“ resümierte Geretsried sympathischer Coach Florian Funk nach dem Spiel.
Im von Zerwesz bemängelten zweiten Drittel kamen die Gäste kurz nach Wiederanpfiff nach einem Fehler in der „Löwen“-Defensive zwar zum Anschlusstreffer durch Maximilian Hüsken (20:48). Mehr als der „Ehrentreffer“ sollte es aber nicht werden, denn trotz der spielerischen „schöpferischen Pause“, welche die Hausherren in dieser Phase des Spiels einlegten, wurde in den letzten 20 Minuten das Tempo wieder erhöht. „Da haben wir uns dann nochmal zusammengerissen, wieder getroffen und deshalb bin ich im Endeffekt schon zufrieden“ erklärte Coach Zerwesz im Anschluss.
Der stark aufspielende Michael Trox eröffnete das Schlussdrittel mit dem Treffer zum 5:1 (40:53), wenig später zeigte Nico Vogl nochmals seine Stärke im Torabschluss und verwandelte zum 6:1 (48:47). Andreas Paderhuber, der die „Löwen“ als Kapitän auf Eis führte und diese Rolle sehr souverän und mit der nötigen Entschlossenheit in den Zweikämpfen ausfüllte, hatte im Anschluss die Gelegenheit zum 7:1 (52.Minute), Vogl nur eine Minute später ebenfalls- doch beide Male parierte der Keeper der „River Rats“. So war es an der dritten Angriffsreihe, sich in die Torschützenliste einzutragen: Neuzugang Christof Hradek tauchte hinter dem gegnerischen Tor hervor und vollstreckte zum 7:1 (55:46). Den Schlusspunkt setzte aber wieder Lukas Wagner und das mit einem echten Traumtor: Erneut bedient vom eifrig arbeitenden Marek nahm Wagner die Scheibe an, drehte sich und schoss- alles gefühlt in einer Bewegung. (57:18). Ein mehr als sehenswerter Treffer, der nicht nur das Eintrittsgeld allein schon wert war, sondern auch zeigte, wie wichtig Wagner für das Team sein kann und wie gut es ist, dass er nach seiner Verletzung rechtzeitig zum Saisonstart wieder fit war. Ein gelungener Saisonauftakt für den EHC, der definitiv Lust auf mehr macht.
Eishockey-Bayernliga 2015/2016, 1.Spieltag. EHC Waldkraiburg – ESC Geretsried 8:1 (4:0/ 0:1/ 4:0). Tore: 1:0 11:26 Wagner L. (Marek J.), 2:0 12:43 Borrmann T. (Mitternacht Ch., Führmann M.), 3:0 13:34 Wagner L. (Marek J., Kanzelsberger F.), 4:0 15:31 Vogl N. (Marek J., Wagner L.), 4:1 20:48 Hüsken M. (Berger K.), 5:1 40:53 Trox M. (Borrmann T., Paderhuber A.), 6:1 48:47 Vogl N. (Wagner L., Marek J.), 7:1 55:46 Hradek Ch. (Hagemeister M.), 8:1 57:18 Wagner L. (Marek J., Kanzelsberger F.). Strafen: EHC Waldkraiburg 12 Strafminuten, ESC Geretsried 14 Strafminuten. Zuschauer: 503.