Es geht ins alles entscheidende dritte und letzte Spiel im Playoff-Halbfinale zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem ECDC Memmingen. Am Sonntagabend gewannen die Industriestädter in der Raiffeisen Arena mit 2:1 nach Verlängerung durch einen Treffer von Michael Trox. Am Dienstag um 20:00 Uhr wird jetzt am Hühnerberg in Memmingen das Finalticket endgültig vergeben.

 

Die Stimmung war recht ausgelassen auf der Pressekonferenz nach dem zweiten Spiel zwischen Waldkraiburg und Memmingen in der Raiffeisen Arena. Besonders zwischen den beiden verantwortlichen Herren an der Bande. „Rainer wollte am Dienstag unbedingt nach Memmingen kommen und den Gefallen tun wir ihm“ erklärte Memmingens Cheftrainer Waldemar Dietrich. Sein Gegenüber Rainer Zerwesz konterte ebenso humorvoll: „Ich habe Memmingens Manager Sven Müller vor dem Spiel gefragt, wie viele Karten er für Dienstag schon verkauft hat. Er meinte keine einzige, weil da ja nicht mehr gespielt wird“ erzählte der Löwen-Trainer. „Ich bräuchte jetzt allerdings doch eine Freikarte“ so Zerwesz mit einem Lächeln weiter. Man schätzt sich eben auf Führungsebene- und das schon seit Jahren- zwischen Waldkraiburg und Memmingen und auch das, was auf dem Eis passiert, weiß bisher zu gefallen. „Es war ein bißchen wie am Freitag“ kommentierte Rainer Zerwesz den Spielverlauf. „In Memmingen waren in meinen Augen wir das bessere Team und hätten den Sieg verdient gehabt, haben aber verloren. Heute war Memmingen besser, aber wir waren am Ende die Glücklicheren.“ Kollege Dietrich lobte die Leistung der Löwen, besonders von Keeper Korbinian Sertl, haderte aber auch damit, dass seine Spieler ihre Chancen nicht genutzt hatten und den Sack zu machten, als die Gelegenheit dazu da war.

 

Am Freitag waren die Memminger im ersten Vergleich des Halbfinales schnell mit 3:0 enteilt, dann drehte Tomas Rousek auf und erzielte in rund sechs Minuten den Ausgleich- am Ende schafften die Indians aber noch den Siegtreffer in regulärer Spielzeit. In Waldkraiburg am Sonntag in der Raiffeisen Arena nun wollten die Memmingern den Finaleinzug perfekt machen und legten entsprechend los, doch auch die Hausherren hatten noch keine Lust auf Sommerpause und hielten gut dagegen- wenngleich mit Daniel Schmidt, Kapitän Max Kaltenhauser, Nico Vogl, Christian Ettwein und Bastian Rosenkranz erneut fünf Mann fehlten.

Michail Sokolov jubelt über den Ausgleich

In ihrer ersten Überzahl überwanden die Memminger in Person von Altmeister Jan Benda Keeper Sertl und stellten auf 1:0 (14:12). Nach einer guten halben Stunde hatte Daniel Huhn, dessen Vertragsverlängerung kurz vor dem Halbfinale bekanntgegeben worden war, gar das 2:0 auf dem Schläger, doch Sertl entschärfte den Alleingang. Die Löwen hatten zwar Chancen, doch Memmingen stand gut und beide Teams vermieden Strafzeiten, die dem Gegner in den Karten gespielt hätten. Kurz vor dem zweiten Pausenpfiff kam Michail Sokolov dann von der Strafbank, als Brent Norris über den rechten Flügel ins Memminger Drittel stach. Der Kanadier passte auf Lukas Wagner und dessen Schuss konnte Joey Vollmer stark parieren, den Nachschuss konnte Sokolov aus spitzem Winkel aber verwerten (39:11).

20 Jahre nach Madrid: Der Torfall von Waldkraiburg.

Kurios wurde es nach vier Minuten im letzten Abschnitt, als ein Tor getauscht werden musste, weil es sich nicht mehr im Eis befestigen ließ, doch gespielt wurde dann auch wieder. Lukas Wagner hätte fünf Minuten vor dem Ende für die Entscheidung sorgen können, doch Vollmer war auf dem Posten und Sertl war es 28 Sekunden vor dem Ende zu verdanken, dass es in die Overtime ging, als er einen Schlagschuss von Verteidiger Lubor Pokovic parierte.

Tomas Rousek blieb diesmal ohne Treffer- hatte dafür aber eigenen Fanclub!

Starker Rückhalt: Korbinian Sertl.

89 Sekunden waren in der maximal fünf Minuten langen Verlängerung gespielt, da war es soweit und ähnlich wie beim 1:1 ging der Impuls von Brent Norris aus, der zuletzt weniger durch Tore, als vielmehr durch starke Zuspiele auf sich aufmerksam machte. Norris zog gefährlich vors Gehäuse und versuchte sich, doch Vollmer war da- wie aber schon gut 20 Spielminuten zuvor war wieder ein Löwe da und nun verwertete Michael Trox den Rebound zum 2:1-Siegtreffer (61:29) und machte damit das alles entscheidende dritte Spiel am Hühnerberg in Memmingen am Dienstag perfekt.

 

 

Eishockey Bayernliga 2017/ 2018, BEV-Playoff-Halbfinale, Spiel 2. EHC Waldkraiburg – ECDC Memmingen 2:1 n.V. (0:1/ 1:0/ 0:0/ 1:0). Tore: 0:1 Benda J. (Piskor D., Stotz M. PP1), 1:1 39:11 Sokolov M. (Norris B., Wagner L. SH1), 2:1 61:29 Trox M. (Norris B.). Strafen: EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten, ECDC Memmingen 6 Strafminuten. Zuschauer: 823. Stand der Serie Best-of-3: 1:1.