Mit nur einem Punkt mussten sich die Waldkraiburger Oberligisten am Freitagabend beim EV Lindau begnügen. Dass sich die Freude in Grenzen hielt, lag daran, dass man bis zum letzten Drittel mit 2:0 geführt hatte, dann aber zwei Gegentore kassierte und in der Verlängerung in Unterzahl schließlich die Niederlage kassierte. Dem offensichtlich viel zu dünn besetzten Kader der Löwen fehlt derzeit die Tiefe und definitiv ein zweiter Kontingentspieler.

 

Von der ersten Minute an machten die Gastgeber aus Lindau mächtig Druck und brachten EHC-Keeper Björn Linda dankenswerterweise schnell auf Betriebstemperatur. Doch die Löwen setzten mit Michael Trox’ Pfostentreffer auch früh ein erstes Ausrufezeichen (4.Minute). Gut acht Minuten später durfte die Truppe von Rainer Zerwesz, die in den kommenden Wochen auf den verletzten Martin Führmann verzichten muss und nach wie vor fieberhaft einen zweiten Kontingentspieler sucht, jubeln: Der letzte verbliebene „Konti“ Jakub Marek schnappte sich den Puck und lief mit ihr hinter das Tor. Dabei deckte der die Scheibe mit dem Körper ab, lief einen Bogen vor das Tor und schob sie an Keeper Korbinian Sertl vorbei zum 1:0 für die Industriestädter (11:24). Die Islanders hatten zwar umgehend mit Andreas Farny den Ausgleich auf dem Schläger, doch war an EHC-Keeper Linda kein Vorbeikommen, der im ersten, ausgeglichenen Drittel den Unterschied machte.

 

Kurz nach Beginn des mittleren Drittels befanden sich die Löwen zum zweiten Mal in Überzahl. Dass man da vor den Löwen eigentlich nichts befürchten muss, hatte sich bestimmt auch schon bis an den Bodensee rumgesprochen und ihr erstes Powerplay im ersten Drittel war erneut zum Schämen, da man nicht einen einzigen Torschuss abgab. Doch manchmal geschehen Wunder und so klingelte es im Kaster der Islanders: Lukas Wagner zog mit dem Puck ins Lindauer Drittel links vors Tor und ließ Keeper Sertl mit einem satten Handgelenkschuss keine Chance (22:44).

 

Hochkonzentriert kamen die Lindauer zum letzten Drittel und schon nach 90 Sekunden hatte Jeffrey Smith mit einem Rückhandschuss den Anschlusstreffer erzielt (41:30). Wenig später konnte Sertl mit einer unglaublichen Parade das 3:1 durch Jakub Marek verhindern (45.) und es entwickelte sich ein echter Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Lindau drückte und drängte auf den Ausgleich, die Löwen blieben mit Kontern gefährlich. In der 52.Minute belohnten sich die Spieler von EVL-Coach Dustin Whitecotton schließlich und wieder war es Jeffrey Smith, der feiern und sich als Torschütze eintragen lassen durfte (51:35).

 

Die Löwen waren nun unter Druck, der dünne Kader machte sich immer mehr bemerkbar und schon kurz nach dem bitteren Ausgleich hätte Michal Mlynek fast das 3:2 für Linda erzielt. Doch es ging in die Verlängerung und nachdem Smith mit einem Pfostentreffer die Konzentration bei den Löwen eigentlich geschärft hatte, gerieten die Löwen in der 64. Minute in eine dumme Unterzahl. Diese wussten die Islanders vom Bodensee zu Nutzen und Sascha Paul freute sich über das 3:2 wie den Sieg für den EVL (63:23). Somit hatte man nicht einen Punkt gewonnen aus EHC-Sicht, sondern vielmehr zwei verloren- dank einer derzeit definitiv zu dünnen Personaldecke.

 

Eishockey-Oberliga-Süd 2016/ 2017, 18.Spieltag. EV Lindau – EHC Waldkraiburg 3:2 n.V. (0:1/ 0:1/ 2:0/ 1:0). Tore: 0:1 11:24 Marek J. (Kaltenhauser M.), 0:2 22:44 Wagner L. (Paderhuber A., Kanzelsberger F. PP1), 1:2 41:30 Smith J. (Bigam T., Miller M.), 2:2 51:35 Smith J. (Bigam T., Miller M.), 3:2 63:23 Paul S. (Farny A., Heider P. PP1). Strafen: EV Lindau 6 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten. Zuschauer: 580.