Eine deftige Abreibung bekam der EHC Waldkraiburg am Sonntagabend beim EV Regensburg. Zwei Tage nach dem 5:3-Heimsieg gegen Miesbach unterlagen die Löwen mit 0:10. Die erste zweistellige Niederlage der Oberligasaison überhaupt und eine, die man zwar erwarten konnte, die aber in dieser Höhe einem Drittligisten dennoch nicht widerfahren sollte. Besonders, weil in den ersten 20 Spielminuten noch überhaupt kein Tor gefallen war.
Sergej Hatkevitch musste beim erwartet schweren Auswärtsspiel in Regensburg auf Max Kaltenhauser und Daniel Schmidt verzichten, im Tor setzte er in den ersten zwei Dritteln auf Korbinian Sertl, der zwei Tage zuvor gegen Miesbach eine gute Leistung gezeigt hatte. Nico Vogl übernahm Kaltenhausers Platz in der ersten Angriffsreihe und sein Sturmkollege Brent Norris hatte in der neunten Minute die erste Waldkraiburger Chance, nachdem die Anfangsminuten bereits klar an die Hausherren gegangen waren. Am auffälligsten bei Regensburg war in den ersten 20 Minuten Jason Pinizzotto, der einmal den Pfosten traf (7. Minute) und einen Konter gegen Sertl nicht verwerten konnte (12.).
Auch zu Beginn des zweiten Drittels verkauften sich die Löwen noch gut, Ludwig Synowiec’ Schuss konnte Eisbären-Keeper Peter Holmgren ebenso parieren, wie den Versuch eines „Bauerntricks“ von Thomas Rott in den ersten beiden Minuten. Dann kassierte Tobias Thalhammer eine 2+10 Minuten Strafe und diese Überzahl nutzte der EVR prompt zur Führung durch Pinizzotto (24:03). Keine zwei Minuten später legte Franz Mangold sehenswert nach: Über die linke Seite zog er vor Sertls Tor und versenkte die Scheibe im rechten Tor-Winkel (25:24). Die Löwen gaben sich aber noch nicht auf, wenngleich klar war, dass es jetzt richtig schwer würde, doch nur wenig später hatten Norris und Lukas Wagner die Chance zu verkürzen, beide fanden ihren Meister aber in Holmgren (29.). Dann aber drehten die Hausherren wieder auf und trieben den Spielstand durch Tore von Nikola Gajovsky (34:25) und Mangold (34:52) innerhalb von nur 27 Sekunden weiter in die Höhe. Um die drückende Überlegenheit noch weiter zu manifestieren setzte Tomas Gulda dann sogar noch einen drauf und jagte die Scheibe kurz vor derPause gegen Sertls Laufrichtung ins Kreuzeck zum 5:0 (39:05).
Nach diesem gebrauchten zweiten Drittel kam Fabian Birk für Sertl, doch auch der zweite Keeper der Löwen sollte die Regensburger Dampfwalze nicht aufhalten können. Mit vier Reihen und sieben Verteidigern hielten die Eisbären von Trainer Peppi Heiß das Tempo hoch, raubten den Löwen zunehmend die Kraft und zeigten auch vor dem Tor keine Gnade. Nach gerade einmal 18 Sekunden versenkte Arnoldas Bosas die Scheibe mit der Rückhand über Birks Schulter hinweg zum 6:0 (40:18), Pinizzotto stellte gegen die immer mehr Auflösungserscheinungen zeigende EHC-Defensive wenig später erst auf 7:0 (45:54), in Überzahl dann gar auf 8:0 (56:56), nachdem er Sekunden zuvor schon den Pfosten getroffen hatte. Trocken aus dem Slot verwandelte Gajovsky 80 Sekunden vor dem Ende zum 9:0 (58:40), den Schlusspunkt setzte Korbinian Schütz (59:13) mit einem Treffer von der blauen Linie.
Ein sichtlich geknickter Waldkraiburger Trainer Sergej Hatkevitch gratulierte seinem Gegenüber nach der Partie zu einem absolut verdienten Sieg, gab jedoch zu, dass man sich so viele Fehler gegen ein Team wie Regensburg nicht erlauben dürfe. „Wir müssen jetzt in Ruhe die zweite Hälfte des Spiels analysieren und natürlich müssen wir uns auch bei unseren Fans für so eine Leistung entschuldigen“ so Hatkevitch auf der Pressekonferenz.
Eishockey Oberliga Süd 2017/ 2018, 8.Spieltag. EV Regensburg – EHC Waldkraiburg 10:0 (0:0/ 5:0/ 5:0). Tore: 1:0 24:03 Pinizzotto J. (Flache P., Gajovsky N. PP1), 2:0 25:42 Mangold F. (Eckl A., Wolsch S.), 3:0 34:25 Alt S. (Gajovsky N.), 4:0 34:52 Mangold F. (Baier Y., Vogel P.), 5:0 39:05 Gulda T. (Gajovsky N., Bosas A.), 6:0 40:18 Bosas A., 7:0 45:54 Pinizzotto J. (Flache P., Gulda T.), 8:0 56:56 Pinizzotto J. (Flache P., Gajovsky N. PP1), 9:0 58:40 Gajovsky N. (Kronawitter B., Alt S.), 10:0 59:13 Schütz K. (Felsoci D., Vogel P.). Strafen: EV Regensburg 12 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten + 10 Minuten (Ettwein Ch., Check von Hinten) + 10 Minuten (Thalhammer T. Check gegen Kopf- und Nackenbereich). Zuschauer: 1679.