Nach vier Erfolgen am Stück mussten sich die Löwen am Dienstagabend dem EC Peiting geschlagen geben. In der Raiffeisen-Arena unterlag die Mannschaft von Trainer Rainer Zerwesz dem ECP mit 0:3, wie schon in den Vergleichen zuvor punkteten die Gäste mit Erfahrung, Routine und eiskalter Effizienz. Im Kampf um den letzten Playoff-Platz läuft den Löwen aber jetzt langsam die Zeit davon, weil die Konkurrenz nicht schläft.

 

Die schönste Geschichte des Abends- aus neutraler, sportlicher Sicht- gab es beim EC Peiting: Denn Simon Maier stand nach 10 Monaten Pause wieder im Kader der Gäste- im nächsten Spie wird er allerdings wieder nur zusehen dürfen. Bei den Löwen konnte Trainer Rainer Zerwesz bedingt durch die vielen Verletzten gerade mal drei Reihen zusammenkratzen und im Spiel gegen Peiting sollte sich die hohe Belastung, kombiniert mit dem dünnen Kader , richtig bemerkbar machen- so wirklich komplett kamen die Löwen nämlich nie ins Spiel. Auch wenn man nach dem ersten Drittel gute Ansätze zeigte.

 

Nach gerade mal vier Minuten musste Björn Linda hinter sich greifen und Anton Saal bejubelte die Gäste-Führung (03:36). EHC-Kapitän Max Kaltenhauser und sein Torhüter protestierten zwar heftig, doch wurde der Treffer gegeben. Andreas Paderhuber von der blauen Linie (12.Minute) und Nico Vogl aus dem Slot (13.) hatten noch die nennenswertesten Chancen des EHC, doch wirklich gefährlich wurden sie nicht. Die Peitinger waren klar am Drücker und spielten mit einer unglaublichen Cleverness- nahezu jeder Angriff der Löwen wurde schon im Ansatz und spätestens in der neutralen Zone unterbunden. Die Konterstärke der Industriestädter hatte sich bis zu ECP-Trainer Sebastian Buchwieser rumgesprochen.

 

Ab dem zweiten Drittel kamen die Löwen zumindest etwas besser ins Spiel, aber gegen die routinierten Gäste, die ganz nebenher auch „etwas“ Qualität auf dem Eis stehen haben, sollte dennoch nichts zählbares rausspringen. Tomas Vrba scheiterte zweimal an Gäste-Keeper Hechenrieder (24. & 28.), ebenso wie Kaltenhauser (30.) und Nico Vogl (31.). Ty Morris dagegen prüfte Linda im Löwen-Tor, doch torlos sollte es zum zweiten Pausentee in die Kabinen gehen.

 

In Unterzahl sorgte Peiting dann im Schlussabschnitt schnell für eine Vorentscheidung: Milan Kostourek, vor wenigen Wochen noch Teamkollege von Waldkraiburgs Tomas Vrba war, checkte vor, klaute sich den Puck in der Ecke von der dösenden Defensive des EHC, zog vor Linda und konnte ohne Gegenwehr einschieben (40:33). Und weil es in der Oberliga eben doch etwas anders läuft, als in den tieferen Ligen, legte Peiting wenig später nach: Nach toller Kombination hieß es in der 46. Minute 3:0 für die Gäste und Florian Stauder durfte sich feiern lassen (45:34). Kurz zuvor rollte die Scheibe nach einem abgefälschten Schuss von Paderhuber noch am Tor der Gäste vorbei- es wäre wohl die letzte Chance zum Aufbäumen gewesen, nach diesem Spielverlauf, denn in der Folge scheiterte Vrba noch mit einem Alleingang (49.) und am Pfosten (55.). Doch hätte, wenn und aber- alles nur Gelaber und dass der Konjunktiv die Sprache der Verlierer ist, hat sich auch bereits rumgesprochen. Zu besprechen gab es wenige Minuten vor Ende dann auch noch einiges: Fabian Weyrich kassierte eine Check von Michael Trox und der Löwen-Stürmer musste samt Spieldauerstrafe zum Duschen. Peitings Simon Maier folgte wenig später, nachdem er Fabian Kanzelsberger mit dem Schläger im Gesicht getroffen hatte. Für Peiting, das im dritten Vergleich mit den Löwen ohne Gegentor und Punktverlust blieb, aufgrund der Kadertiefe sicher eher verkraftbar als für die Löwen, die Trox am Freitag in Bad Tölz schmerzlich vermissen werden.

 

Eishockey Oberliga Süd 2016/ 2017, 28.Spieltag. EHC Waldkraiburg – EC Peiting 0:3 (0:1/ 0:0/ 0:2). Tore: 0:1 03:36 Saal A. (Krabbat D., Morris T.), 0:2 40:33 Kostourek M. (Saal A., Miller B. SH1), 0:3 45:34 Stauder F. (Morris T., Kostourek M.). Strafen: EHC Waldkraiburg 9 Strafminuten + 20 Minuten Spieldauerstrafe (Trox M., Ellbogen-Check), EC Peiting 13 Strafminuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Dietz F., Check von hinten) + 20 Minuten Spieldauerstrafe (Maier S., hoher Stock). Zuschauer: 837.