Das letzte Heimspiel der Landesliga Vorrunde geriet zum absoluten Saisonhöhepunkt. Die Löwen der Spielgemeinschaft Waldkraiburg/Berchtesgaden luden den Tabellenzweiten aus Geretsried zum Spitzenduell in die Waldkraiburger Raiffeisen-Arena.

Die River Rats waren bis in die Haarspitzen motiviert. Auch wenn sie keine Möglichkeit mehr haben, die Löwen von der Tabellenspitze zu verdrängen, wollten sie doch den Hausherren zeigen, was sie drauf haben. In den ersten fünf Minuten setzten sie sich im Löwendrittel fest und deckten Luki Albrecht im Tor mit Schüssen ein. Erst dann gab es die ersten Lebenszeichen der Löwen. Schließlich eine Strafzeit für die Gäste. Die Löwen trugen ein perfektes Powerplay vor und nutzten die Überzahl zum zu diesem Zeitpunkt eher überraschenden Führungstreffer. Einen Schuss von Soma Jadi fälschte Felix Lode unhaltbar in die Maschen ab. Doch die River Rats blieben unbeirrt bei ihrer Linie und setzten einen Angriff nach dem anderen. Luki Albrecht hatte alle Hände voll zu tun. In der 16. Minute war er aber machtlos, als ein verdeckter Blueliner den Weg über die Linie fand. Die Löwen gingen kurz vor der Pause erneut in Führung. Wieder saß ein Gegner in der Kühlbox und wieder gelang es, den Druck aufs Tor zu erhöhen. Die ersten Schüsse konnte der Torwart noch parieren. Aber nach dem gefühlt siebten Schuss war auch er geschlagen. Wieder trug sich Felix Lode in die Torschützenliste ein.

Die River Rats kamen deutlich frischer aus der Kabine und gaben weiter Vollgas. Bereits in der 22. Minute gelang ihnen der Ausgleich. Auch hier war erst der Nachschuss von Erfolg gekrönt. Das Drittel gehörte eindeutig den Gästen, die nun einen Angriff nach dem anderen fuhren. Zählbares kam dabei glücklicherweise nicht heraus. Die Löwen bremsten sich durch einige Strafzeiten selbst ein. So war es nicht verwunderlich, dass die Rats in der 36. Minute nicht unverdient in Führung gingen. Diesmal nutzten sie eine der Waldkraiburger Strafzeiten zu einem Powerplay, das sie erfolgreich abschließen konnten.

Dann ging es in die letzten 20 Minuten. Die Löwen wollten sich mit einer Niederlage zuhause nicht abfinden, die River Rats suchten die endgültige Entscheidung. So gewann das Spiel an Tempo und Rasanz. Beide Torhüter wurden zu Bestleistungen angetrieben, um ihr Team im Spiel zu halten. Fast schon verzweifelt rannten die Löwen an, blieben aber immer wieder in der gegnerischen Verteidigung hängen. Die Zeit verrann erbarmungslos. Schließlich waren die letzten beiden Minuten der Begegnung angebrochen. Scheinbar waren sich die Gäste zu sicher, denn sie ließen den Löwen nun zu viel Platz. Jetzt zeigte sich, dass man 60 Minuten kämpfen muss und keine Sekunde weniger. 88 Sekunden vor dem Ende, die Löwen waren im Angriff, fing Johannes Hipetinger einen Abpraller ab und versenkte ihn zum vielumjubelten Ausgleichstreffer. Die Löwen hatten nun Blut geleckt und erhöhten das Tempo weiter. Mit einem genialen Angriff über Rafi Streb und Philipp Nitsche wurde erneut Hannes Hipetinger freigespielt, der nur 35 Sekunden vor dem Schlusspfiff den Führungstreffer erzielte. Aber auch die letzten Sekunden waren heiß umkämpft. Schließlich brachten die Löwen das Ergebnis über die Zeit.

Mann des Tages war eindeutig Luki Albrecht, der seine bisherigen Leistungen noch einmal toppte. Aber auch dem Gegner gehört ein großes Lob. Die River Rats verlangten den Löwen alles ab in einem Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte.