Das Thema des Wochenendes, auch wenn es zwei Siege zu Hause gab, ist ganz klar der Derbysieg gegen den ESC Dorfen. Derbies haben immer etwas Besonderes und das hatten wir auch dieses Mal. Über 1000 Zuschauer in der Raiffeisen-Arena – Saisonrekord, Sticheleien und Aufreger, alles was ein Derby so toll macht war auch dabei.
KLARER SIEG GEGEN DEZIMIERTE BAD KISSINGER MANNSCHAFT
Das Freitags-Spiel in Waldkraiburg gegen den EC Bad Kissingen begann mit warten. Warten bis sich der Bad Kissinger Spielerbus aus dem Stau lösen kann und entsprechend warten bis das eigene, meist hopfenhaltige, Erfrischungsgetränk im Becher gelandet ist, um die Zeit bis zum Spielbeginn zu überbrücken. Unnötig zu erwähnen, dass das Getränk, ausgeschenkt von der großartigen Stadiongaststäte in Waldkraiburg, dieses Rennen gewonnen hat.
Rund eine halbe Stunde später als geplant, begann das Spiel gegen die von Stadionproblemen geplagten Bad Kissinger, die selbst nur mit einem Rumpfkader nach Waldkraiburg kamen. Dieser Umstand spiegelte sich auch im Bad Kissinger Spiel wider. Man war aufs Verteidigen bedacht und ließ die Löwen lieber kommen. Dies spart Kraft und man hält mit nur zehn angereisten Spielern möglicherweise etwas länger durch. Dennoch waren es die Mannen aus dem Norden des Freistaats die das erste dicke Ausrufezeichen im Spiel setzen konnten. Anton Zimmer war es, der, alleingelassen von der Waldkraiburger Abwehr, die 1-zu-1-Situation gegen Waldkraiburgs Nummer 1 Kevin Yeingst für sich entscheiden und zum 1:0 treffen konnte. Dies änderte jedoch nichts an der Spielsituation. Waldkraiburg, weiterhin spielbestimmend, drückt den EC Bad Kissingen in das eigene Spieldrittel, von den Wölfen sieht man lediglich hin und wieder einen Entlastungsangriff. Dann, die elfte Minute war soeben angebrochen, die Erlösung für Waldkraiburger Anhang und Spieler. Josef Straka gleicht, auf Zuspiel von Tomas Rousek und Thomas Rott zum 1:1 aus. In der Folge Waldkraiburg weiter am Drücker, doch das nächste Tor, ja das möchte nicht so recht fallen.
Das zweite Drittel beginnt Bad Kissingen mit einer Strafzeit, ohne dass auch nur eine Sekunde des Abschnitts vergangen wäre. Weil die Mannschaft die gastfreundlichen Kabinen in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena scheinbar zu sehr genossen hat, kamen sie mit deutlicher Verspätung aus selbiger wieder zurück. Dies bestrafte Schiedsrichter Michael Fischer mit einer zweiminütigen Strafe für die Wölfe. Lange musste Marc Hemmerich jedoch nicht auf der Strafbank sitzen. Nach 22 Sekunden war es Mathias Jeske der, auf Zuspiel von Tomas Rousek und Lukas Wagner das Spielgerät zum 2:1 in die Maschen hämmerte. Wieder dauerte es, bemessen an der Überlegenheit der Löwen, viel zu lange bis das nächste Waldkraiburger Tor fiel. Nico Vogl war es schließlich, der nach rund 30 gespielten Minuten, auf Pass von Christof Hradek und Fabian Kanzelsberger, auf 3:1 erhöhte. Nun schienen die Bad Kissinger Hoffnungen etwas aus Waldkraiburg mitnehmen zu können erloschen zu sein. So nutzte Josef Straka, nach Vorarbeit von Jeske und Wagner, nur 2 Minuten nach dem dritten Tor, die Chance und erhöhte auf 4:1. Den Schlusspunkt des zweiten Durchgangs, in der mit 601 Zuschauern vergleichsweise schwach besuchten Raiffeisen-Arena, setzte dann erneut Nico Vogl. In der 39. Minute schließt er einen Spielzug mit den Passgebern Hradek und Seifert erfolgreich zum 5:1 ab und besiegelt den Pausenstand.
Passend zur Tatsache, dass die Löwen-Trainer Alex & Sergej Piskunov der dritten Reihe des EHC an diesem Freitag sehr viel Eiszeit gaben, wechselte der EHC in der Pause auch den Torhüter. Für Kevin Yeingst stand also nun Fabian Birk im Tor und, wir nehmen es vorweg, auch er machte seine Sache gut. Das Spiel selbst hatte sein Gesicht nicht geändert. Drückende Waldkraiburger setzen sich im Wölfe-Drittel fest, Bad Kissingen, mittlerweile auch am Ende der Kräfte angekommen, verteidigt was geht und versucht langes Laufen zu vermeiden. Dies rächt sich für die Nordbayern in der 45. Spielminute. Christof Hradek, ein Tor früher noch Vorlagengeber, darf sich nun selbst in die Liste der Schützen eintragen, nachdem er mustergültig von Nico Vogl bedient wurde. In der 49. Minute dann eine Doppel-Strafe für den EHC Waldkraiburg und eine Auszeit für die Wölfe aus Bad Kissingen. Diese mobilisierten die letzten Reserven und nutzten diese Zwei-Mann-Überzahl zur Ergebniskosmetik. Dieses zweite Tor brachte jedoch nicht mehr Fahrt in das Spiel, im Gegenteil. Auch die Löwen nahmen nun Geschwindigkeit aus ihren Bemühungen, möglicherweise weil man bereits das große Derby gegen den ESC Dorfen im Kopf hatte. Dennoch durfte ein Löwe, und zwar der offiziell beste des Abends, Mathias Jeske, den Schlusspunkt in dieser Partie setzen. Nach Pässen von Thomas Rott und Tomas Rousek, hämmert dieser erneut den Puck von der blauen Linie ins Tor und sorgt für den Endstand von 7:2.
Am Sonntag den 17.11.2019 kommt der ESC Dorfen in die Waldkraiburger Raiffeisen-Arena und der EHC erwartet jeden Waldkraiburger oder Umländer der laufen kann in der heimischen Arena zur Unterstützung.
DERBYSIEGER! EHC WALDKRAIBURG BESIEGT DEN ESC DORFEN VOR ÜBER 1.000 ZUSCHAUERN
Waldkraiburg wurde ein Derby versprochen, Waldkraiburg bekam ein Derby – und was für eins. 1002 Zuschauer wollten sich das Eishockeyspiel zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem ESC Dorfen nicht entgehen lassen. 1002 Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Es war ordentlich Feuer in der Partie und das spürte man auf dem Eis und hörte man von den Rängen.
Die Löwen begannen im ersten Drittel dort, wo sie am Freitagabend aufgehört haben, im Drittel des Gegners. Auch wenn Dorfen ein wenig mehr Gegenwehr zeigte als es die Wölfe am Freitag konnten, hatte Waldkraiburg doch die Vorteile auf seiner Seite. Nach toll herausgespielten und vergebenen Torchancen vom Rousek-Straka-Duo, Nico Vogl oder Lukas Wagner, war es jedoch der ESC Dorfen, der das erste Tor des Abends erzielen durfte. Waldkraiburg war, durch eine Strafzeit von Chris Hradek gerade ein Mann weniger, da fasst sich der Ex-Waldkraiburger Tomas Vrba ein Herz und sprintet samt Puck durch die Waldkraiburger Reihen, lässt zwei Spieler aussteigen und schlenzt das Ding in den Kasten von Kevin Yeingst. Dies sollte der einzige Treffer für die Piraten aus dem Nachbarkreis bleiben. Die Löwen zeigten sich allerdings keineswegs geschockt vom Gegentor, ebenso wenig wie die Zuschauer auf den Rängen, ist es doch schon gute Tradition erst einmal mit einem Gegentor zu beginnen. Mit einem Rückstand wollte Waldkraiburg jedoch nicht in die Kabine gehen. In der 19. Spielminute ist es Josef Straka, der in Waldkraiburger Überzahl nach gutem Passspiel aller Anwesenden auf Zuspiel von Tomas Rousek, eiskalt vollendet. Mit diesem 1:1 geht es auch in die Pause.
Das zweite Drittel, das darf man ruhig vorwegnehmen, ist das Drittel des EHC Waldkraiburg und auch das, des Nico Vogl. Ohne die Passgeber Fabian Kanzelsberger und Hradek in den Schatten zu stellen, muss man anmerken, dass das 2:1 mindestens zu 90% auf die Kappe von Nico Vogl gehen. Dieser läuft mit einem Affenzahn an der Bande entlang und gerade als es aussieht, dass er mit dem Puck hinter dem Tor verschwindet, zieht er vor das Tor und schiebt die Scheibe ins lange Eck. Ganze 34 Sekunden nach diesem Tor, erneut ein Treffer und erneut ist es Nico Vogl. Nach gewonnenem Bully im eigenen Drittel ist es Leon Decker der sich die Scheibe schnappt und auf den alleingelassenen Nico Vogl passt. Dieser läuft auf das Tor, entscheidet sich gegen den erneuten Pass und dafür, die Scheibe im Tor unterzubringen. Dieses zweite Drittel zeigte, angetrieben vom Derby-Fieber, ganz gut, zu was diese Waldkraiburger Mannschaft fähig ist. Dorfen ging völlig unter in den Waldkraiburger Angriffsbemühungen und hätte sich nicht beschweren dürfen, wären sie nach dem zweiten Durchgang mit mindestens acht Toren zurückgelegen. Aber zurück zur Chronik. Nicht einmal drei Minuten mussten die Fans warten, um das nächste Tor der Löwen bejubeln zu dürfen. Wieder beteiligt Nico Vogl, dieses Mal allerdings nicht als Torschütze, sondern neben Leon Decker, als Passgeber für Christof Hradek. Der agiert von der rechten Seite eiskalt und netzt mit Gewalt in das Tor der Eispiraten. Fünf Minuten Verschnaufpause gönnte man sich auf dem Eis. Wobei, von verschnaufen kann man nicht sprechen, wenn man stets das Dorfener Tor unter Beschuss nimmt. In der 30. Minute ist es dann, raten Sie mal, Nico Vogl. Erneut ist er es, der den Waldkraiburger Torjubel auslöst. Nach gewonnenem Bully von Christof Hradek und einem Pass von Fabian Kanzelsberger, kann er aus der Mitteldistanz den Puck im Tor der Eispiraten unterbringen. Ein weiteres Tor gab es in diesem Durchgang zu bejubeln. Überraschenderweise ganz ohne Beteiligung von Nico Vogl, war es Tomas Rousek der, auf Zuspiel von Mathias Jeske, nach gewonnenem Bully von Josef Straka, humorlos fast von der blauen Linie flach ins Tor trifft und das halbe Dutzend somit voll macht.
Der dritte Spielabschnitt bleibt torlos. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er langweilig ist. Man merkt den Dorfener Spielern an, dass sie in der Kabine entweder eine stramme Rede ihres Trainers Randy Neil gehört haben oder sich allein entschlossen, aus dem Winterschlaf zu erwachen. Immer wieder kam es zu vielversprechenden Vorstößen, was die Partie in den ersten zehn Minuten ausgeglichener gestaltete. Auch die Löwen kamen immer wieder vielversprechend vor das Tor, zweimal hörte man sogar das vertraute Geräusch von Hartgummi auf Metall, hinein wollte die Scheibe jedoch nicht. Nicht einmal als Patrick Zimmermann in Unterzahl einen Penalty für Waldkraiburg herausholte, den er im Anschluss allerdings bei Dorfens Andreas Marek, dem Torhüter, ablieferte.
So gewinnt der EHC Waldkraiburg dieses Derby ohne weiteres Tor mit 6:1 und bleibt an der Tabellenspitze der Eishockey Bayernliga. Den vom Trainer Alex Piskunov, stellvertretend für die Mannschaft in den höchsten Tönen gelobten Fans war es egal, sie bejubelten ihre Mannschaft ausgiebig und diese jubelte in aller Form zurück. Ein rundum gelungener Eishockeyabend in Waldkraiburg geht damit zu Ende.
Das nächste Heimspiel der Löwen findet am 22.11.2019 statt. Dann empfangen wir die Mammuts von der EA Schongau um 20:00 Uhr in der Raiffeisen-Arena.