Der EHC Waldkraiburg ist am Freitagabend mit einem 5:4-Erfolg gegen den TEV Miesbach in die Verzahnungsrunde mit den besten Bayernligisten gestartet. Das Team von Trainer Rainer Zerwesz musste nach einer seiner schwächeren Saisonleistungen aber in die Verlängerung, um den Tabellendritten der Bayernliga niederzuringen. In den kommenden Wochen muss daher dringend eine Steigerung her, um den Klassenerhalt in der Oberliga unter Dach und Fach zu bringen.
„Das war wirklich nicht gut von uns“ erklärte Löwen-Coach Rainer Zerwesz nach der Partie noch etwas angefressen. Unter der Woche habe man hervorragend trainiert und der nötige Biss war laut dem 48-jährigen Trainer da, doch im Spiel gegen die stark auftretenden Miesbacher war davon nicht mehr viel zu sehen. „Wir müssen uns jetzt steigern um dort hinzukommen, wo wir hin möchten“ so Zerwesz, der gegen Miesbach noch immer auf Stammkeeper Björn Linda, sowie die Langzeitverletzten Lukas Wagner und Martin Führmann verzichten musste. Während des Spiels verletzten sich dann auch noch Verteidiger Tobias Thalhammer, sowie Stürmer Christof Hradek- da konnte die Rückkehr von Daniel Hämmerle nur wenig trösten.
Schon nach 85 Sekunden musste EHC-Keeper Thomas Hingel erstmals hinter sich greifen, denn der erste Schuss der Gäste, abgegeben von Felix Feuerreiter fand direkt seinen Weg ins Ziel (01:25). In der fünften Minute gerieten die Löwen dann erstmals in Unterzahl und Miesbach brauchte nur 10 Sekunden, um dies zu nutzen und durch Verteidiger Stefan Mechel auf 2:0 zu erhöhen (04:22). Doch die zunächst geschockten Löwen schüttelten sich und schlugen zurück: Miesbachs Keeper Timon Ewert wollte den Puck an der Bande abfangen, doch prallte die Scheibe zurück ins Drittel. Dort lauerte Waldkraiburgs Tomas Vrba, der einen Hammer auspackte und die Scheibe unter die Latte jagte zum Anschlusstreffer (07:25). Nur eine Minute später hatte Max Kaltenhauser den Ausgleich auf dem Schläger, doch scheiterte der Löwen-Kapitän an Ewert genauso wie zehn Minuten später. Doch nicht nur Ewert präsentierte sich prächtig, sondern auch Thomas Hingel, der in der 13. Minuten einen Alleingang von Stefano Rizzo entschärfte.
Miesbach spielte vor seinen mitgereisten 12 Fans gut auf, kämpfte mit allen Mitteln und auch den üblichen Tricks. Zudem zeigte sich das Team von Simon Steiner körperlich sehr präsent, provozierte gut und spielte einfaches, aber cleveres Eishockey- von einem Klassenunterschied konnte keine Rede sein. Dafür ließen die Löwen zu viel vermissen. Und so war es kein großes Wunder, dass die Gäste kurz nach Beginn des mittleren Drittels durch Stefano Rizzo auf 3:1 erhöhten (22:23). Nach einer halben Stunden bot sich den Löwen aber eine doppelte Überzahl und Jakub Marek nutzte diese zum 2:3 (30:13). Gute drei Minuten später legte Fabian Zick dann nach (33:56) und kurz darauf staubte Kaltenhauser nach großartiger Vorarbeit von Vrba zur erstmaligen und schmeichelnden Führung ab (35:40).
Im Schlussdrittel kam Miesbach durch Jan Trojan zum verdienten Ausgleich (47:59) und feierte nach 60 Minuten auch den gewonnenen Punkt wie einen Sieg. Doch in der Verlängerung behielten die Löwen die Oberhand und Tomas Vrba tanzte zunächst die Gegner aus und jagte den Puck anschließend humorlos in die Maschen zum glücklichen Sieg (60:25).
Eishockey Oberliga Süd 2016/ 2017, Verzahnungsrunde, 1.Spieltag. EHC Waldkraiburg – TEV Miesbach 5:4 n.V. (1:2/ 3:1/ 0:1/ 1:0). Tore: 0:1 0:1:25 Feuerreiter F. (Rizzo St., Gaschke F.), 0:2 04:22 Mechel St. (Kimml T., Kankaanranta M. PP1), 1:2 07:25 Vrba T. (Marek J., Kaltenhauser M.), 1:3 22:23 Rizzo St. (Baumer A., Deml S.), 2:3 30:13 Marek J. (Kaltenhauser M., Vrba T. PP2), 3:3 33:56 Zick F. (Hämmerle D., Trox M.), 4:3 35:40 Kaltenhauser M. (Vrba T., Kanzelsberger F.), 4:4 47:59 Trojan J. (Fissekis A., Kimml T.), 5:4 60:25 Vrba T. (Vogl N., Hilpert D.). Strafen: EHC Waldkraiburg 12 Strafminuten, TEV Miesbach 12 Strafminuten. Zuschauer: 676.