Der Tabellenfünfte der Eishockey-Bayernliga hat am Wochenende wieder einmal schwere Brocken aus dem Weg zu räumen. Am Freitag gastiert mit dem Höchstadter EC der amtierende Vizemeister in der Industriestadt (Beginn: 19:45 Uhr), am Sonntag reisen die Mannen von Trainer Rainer Zerwesz zum Dritten des Tableaus nach Miesbach (Beginn: 18:00 Uhr).
Vier Punkte konnten die Waldkraiburger am vergangenen Wochenende einfahren: Drei beim in der Höhe leicht überraschenden 6:0-Sieg in Memmingen, einen bei der Penalty-Niederlage gegen den in diesem Jahr so starken EV Moosburg. Das waren mehr, als sich einige Fans vor den Spielen erträumt hatten, denn die Personalsituation beim EHC Waldkraiburg ist, gelinde gesagt, angespannt. Dass sich daran an diesem Wochenende gegen Höchstadt und Miesbach etwas ändert, darauf hofft EHC-Coach Rainer Zerwesz im Vorfeld: „Jakub Marek, Daniel Hämmerle und Michael Trox werden zwar sicher nicht dabei sein, aber bei Martin Hagemeister und Martin Führmann besteht wenigstens etwas Hoffnung. Doch müssen wir erst die weiteren Trainingseinheiten abwarten und selbst wenn sie spielen können, darf man nach der langen Verletzungspause keine Wunderdinge erwarten.“
Freitagsgast Höchstadt hat eine guten Saisonstart hingelegt: Zum Auftakt wurde Germering mit 11:2 aus der eigenen Halle gekehrt, die anschließenden Niederlagen in Pfaffenhofen (2:3) und gegen Aufsteiger Geretsried (4:8) waren aber sicher nicht gerade eingeplant. Doch das Team von Trainer Stan Mikulenka fing sich wieder und gewann am letzten Wochenende deutlich gegen Pegnitz (8:1) und revanchierte sich bei Meister Lindau mit 4:1 für die Finalniederlage der Vorsaison. Der ohnehin starke Kader um den Top-Spieler Daniel Jun wurde Großteils gehalten und mit acht Spielern nochmals aufgewertet. Lediglich auf der Torhüter-Position meinten viele Fans der „Alligators“ habe man sich minimal verschlechtert, denn mit Ronny Glaser und besonders Philipp Schnierstein verlor man Keeper-Schwergewichte und die Garanten vieler Erfolge. „Höchstadt ist ein absolutes Topteam der Bayernliga und mit einer der heißesten Anwärter auf die Meisterschaft“ weiß auch EHC-Coach Zerwesz. „Die Liga ist in diesem Jahr bisher sehr ausgeglichen und viele Teams sorgen für Überraschungen- darum steht Höchstadt noch nicht ganz oben“ so der 46-Jährige weiter. „Aber wenn sie ins Rollen kommen, sind sie nur schwer aufzuhalten.“
Ähnliches gilt auch für den Sonntagsgegner vom TEV Miesbach. Mit John Samanski steht beim erfahrenen Team um die langjährigen Profiverteidiger Peter Kathan und Daniel Hilpert ein Trainerfuchs an der Bande, der zuvor in Erding und davor beim ESC Dorfen hervorragende Arbeit ablieferte. Mit Marinus Kritzenberger von Zweitligist Rosenheim kam ein weiterer starker Defensivmann zurück zum TEV, die Kontingentstelle belegt der Kanadier Justin Gvora der in vier Spielen acht Scorerpunkte erzielen konnte (6 Vorlagen). Gefährlichster Stürmer ist bisher aber Athanassios Fissekis der in sechs Spielen viermal traf und fünf Tore vorbereiten konnte. „Miesbach hat viel Erfahrung und eine sehr hohe, ausgeglichenen Qualität im Kader. Ähnlich wie Höchstadt und daher auch ein echter Titelaspirant“ so Rainer Zerwesz, der in der Vorbereitung schon zweimal auf den TEV traf. In Waldkraiburg unterlagen die „Löwen“ in der Verlängerung mit 1:2, beim Gastspiel in Miesbach zog man mit 3:6 den Kürzeren.
Vier Zähler waren es am letzten Wochenende, die Prognosen für das anstehende wagt man bei zwei derart starken Gegner nicht abzugeben. Eines steht jedoch laut Coach Rainer Zerwesz außer Frage: Erneut spielt für die „Löwen“ der „siebte Mann“, das Publikum eine ganz wichtige Rolle. „Wir brauchen in dieser schweren Situation wirklich jeden Einzelnen. Das Team braucht die Unterstützung der Fans und dann kann ich versprechen, dass sie wieder von der ersten bis zur letzten Minute alles für den EHC Waldkraiburg geben werden.“