Am Freitag kam der EHC Waldkraiburg von Trainer Rainer Zerwesz im eigenen Stadion gegen Vizemeister Höchstadt mit 1:6 unter die Räder. Die schwache Leistung der dezimierten „Löwen“ geriet aber wieder mal in den Hintergrund, denn der ohnehin schon gebeutelte Kader hat erneut zwei Spieler verloren.

 

Gegen die „Alligators“ musste EHC-Coach Rainer Zerwesz noch immer auf Daniel Hämmerle, Kontingentspieler Jakub Marek und den Langzeitverletzten Michael Trox verzichten. Wenige Stunden vor dem Spiel platzte dann auch das Comeback von Martin Hagemeister und Martin Führmann, somit starteten die „Löwen“ erneut ohne fünf ihrer besten Angreifer. Diese ohnehin schon bescheidene Lage, welche den Industriestädtern seit Wochen „treu“ ist, wurde aber nochmals getoppt: Während des ersten Drittels wurde Verteidiger Christian Mitternacht verletzt und konnte nur unter Schmerzen weiterspielen, später kamen dann noch der zuletzt stark aufspielende Thomas Rott und Kapitän Max Kaltenhauser hinzu. Es ist eine echte Seuche, die da bei den „Löwen“ grassiert, anders lässt sich die Personalsituation nicht mehr beschreiben. Bei Mitternacht besteht zwar Hoffnung, wie lang Kaltenhauser und Rott dagegen ausfallen, ist noch nicht abzusehen. Gegner Höchstadt dagegen kam mit 19 Mann ins Waldkraiburger Stadion und das wunderte viele: Die „Alligators“ hatten in der Vorsaison nämlich eine ähnliche Verletztenmisere wie in diesem Jahr die Waldkraiburger und reisten Woche für Woche mit nicht mal 15 Mann durch den Freistaat zu den Partien.

 

Gleich in der ersten Minute hatte Kaltenhauser das 1:0 für die Gastgeber auf dem Schläger, doch Carsten Metz im Tor des HEC parierte gut. Nach ausgeglichenen Folgeminuten musste Patrick Vetter im „Löwen“-Tor dann erstmals ernsthaft eingreifen und einen Alleingang von Thilo Grau vereiteln. Es entwickelte sich eine noch ganz gute Partie, in der sich beide Teams mehr auf die Defensive konzentrierten, als blind nach vorne zu rennen. Mit Beginn den zweiten Drittels stellten die Gäste dann mit Patrik Dzemla auf 1:0 (21:32). Ein eigentlich harmloser Schuss wurde unhaltbar abgefälscht und so blieb Vetter nichts anderes übrig, als die Scheibe aus dem Netz zu fischen. Nur wenig später gönnte sich der Defensivverbund der „Löwen“ eine kleine Konzentrationspause, Ales Kreuzer durfte ungehindert vors Tor fahren und konnte erfolgreich abschließen (24:39). Wenig später bot sich den Industriestädtern das erste Power-Play mit einem Mann mehr auf dem Eis, doch konnte man dieses abermals nicht mit Toren vergolden. Ärgerlich und definitiv etwas, das es zu verbessern gilt: 37 Überzahlspiele haben die „Löwen“ bisher in sechs Spielen gehabt, dabei gelangen gerade einmal zwei magere Tore. Das sind nicht mal sechs Prozent Powerplayeffizienz und der schlechteste Wert der Liga. Unterzahl liegt dem EHC dagegen besser, wie es scheint, denn Nico Vogl traf kurz vor der Pause mit dem Short-Hander zum 1:2-Anschluss (38:15). Zu Ende ist ein Drittel aber erst mit der Sirene und so nahm sich Markus Babinsky kurz vor dem Ende ein Herz von der blauen Linie, zog ab und der verdeckte Schuss fand den Weg ins Tor (39:18).

 

Das Schlussdrittel ist dann schnell erzählt: Die „Löwen“ kamen zwar motiviert aus der Kabine, kassierten nach nur 20 Sekunden aber bereits das 1:4 (40:20) durch Tomas Urban. Damit war die berühmte Messe gelesen, denn passenderweise machte sich nun auch die personelle Lage des EHC bemerkbar. Und gegen die ziemlich platten Waldkraiburger hatten die „Alligators“ keine großen Probleme mehr mit Marco Pronath (50:41) und Urban (52:00) noch auf 6:1 für die Gäste zu erhöhen.

 

Eishockey-Bayernliga 2015/ 2016, 7.Spieltag. EHC Waldkraiburg – Höchstadter EC 1:6 (0:0/ 1:3/ 0:3). Tore: 0:1 21:32 Dzemla P. (Pronath M.), 0:2 24:39 Kreuzer A. (Pronath M.), 1:2 38:15 Vogl N. (Borrmann T. SH1),1:3 39:18 Babinsky M. (Kreuzer A., Pronath M.), 1:4 40:20 Urban T. (Jun D.), 1:5 50:41 Pronath M. (Dzemla P., Kreuzer A.), 1:6 52:00 Urban T. (Sikorski D., Jun D.). Strafen: EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten Höchstadter EC 6 Strafminuten. Zuschauer: 446.