Am Freitagabend konnten die Löwen den ECDC Memmingen in der Raiffeisen Arena im dritten Spiel der Playoff-Halbfinal-Serie mit 5:1 besiegen. Damit übernahm das Team von Trainer Rainer Zerwesz in der „Best-of-5“-Serie mit 2:1 die Führung und hat nun zwei „Match-Pucks“. Es ist aber immer noch sehr eng zwischen den Indians und dem EHC, das Freitagsergebnis fiel nämlich etwas zu hoch aus und nach wie vor rechnen viele mit einem entscheidenden fünften Spiel um den Einzug ins Endspiel, wo bereits der EV Lindau wartet.

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Trotz der enttäuschenden Nachricht über den Abgang Björn Lindas zum Saisonende, die der EHC Waldkraiburg am Freitagmorgen ungewollt veröffentlichen musste, war die Stimmung in der Raiffeisen Arena alles andere als schlecht. Viele Anhänger hatten sich Linda-Masken ausgedruckt, hielten diese beim Einlauf des Keepers hoch und zeigten damit ihr Verständnis für den anstehenden Wechsel nach Hannover sowie ihre Dankbarkeit für die bisher gezeigten Leistungen. Wenn es nach Linda geht, soll im Halbfinale aber noch nicht Schluss sein, denn der Keeper will zum Abschied mindestens das Endspiel erreichen.

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Nach guten Chancen durch Tomas Vrba (2.Minute), Nico Vogl (4.) und Lukas Wagner (6.), war Memmingens Keeper Joey Vollmer gegen Michael Trox und den Nachschuss von Vrba zunächst richtig gefordert (7.), durfte sich aber wenige Minuten später freuen. Die Löwen-Verteidigung gönnte sich einen kurzen Tiefschlaf, Dominik Piskor und Daniel Huhn tauchten plötzlich allein vor Linda auf und Huhn vollendete (12:27). Drei Minuten später hatte Antti-Jussi Miettinen dann das 2:0 auf dem Schläger, doch er sollte genauso am überragenden Schlussmann des EHC scheitern, wie viele seiner Teamkollegen.

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In der 26. Minute Memmingen zum zweiten Mal in Überzahl und erneut war Linda im Fokus. Mitten hinein in die Druckphase der Indians schaffte Vrba aber den Break, doch sein Schuss mit der Rückhand ging nur an die Latte. Sechs Minuten später kassierte Fabian Zick einen schmerzhaften Kniecheck von Timo Schirrmacher und musste verletzt vom Eis gebracht werden; Schirrmacher erhielt zwei Minuten und weil Memmingens Lukas Varecha anders als der Unparteiische offenbar Redebedarf hatte, erhielt der 27-jährige Tscheche eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Diese sollte der berühmte „Bärendienst“ sein, den er seinem Team damit erwies, denn die Löwen wussten sein Fehlen zu nutzen. Per Abstauber traf Christof Hradek zunächst zum Ausgleich (35:57), kurz vor der zweiten Drittelpause kreiste Tomas Vrba im Memminger Drittel und fand schließlich die Lücke zum 2:1 (37:24). Etwas überraschend kamen der Ausgleich und die Führung zwar gegen die sehr starken Memminger, doch die Löwen arbeiteten sich ins Spiel und wurden belohnt.

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Das Schlussdrittel begann für den EHC dann nach Maß: 13 Sekunden waren gespielt, da jubelte Jakub Marek, nachdem er die Scheibe in die Maschen gehauen hatte (40:13). Die Löwen plötzlich ganz klar am Drücker, mit extrem viel Druck und nun klappte gefühlt alles: Daniel Hämmerle zog aus dem Slot einfach ab, die Scheibe rutschte Vollmer durch und es hieß 4:1 (42:19). Neun Minuten später packte Vollmer gegen Wagner zwar den Save des Tages aus, keine zwei Minuten vor dem Ende musste er sich in Memminger Unterzahl aber nochmals geschlagen geben und Michael Trox, der nach abgesessener Strafe wieder dabei war, traf zum 5:1-Endstand (58:32), der zugegebenermaßen etwas zu hoch ausfiel.

 

 

Eishockey Oberliga 2016/ 2017, BEV-Playoff-Halbfinale, Spiel 3. EHC Waldkraiburg – ECDC Memmingen 5:1 (0:1/ 2:0/ 3:0). Stand der Serie „Best-of-5“: 2:1. Tore: 0:1 12:27 Huhn D. (Piskor D.), 1:1 35:57 Hradek Ch. (Vogl N., Zick F.), 2:1 37:24 Vrba T. (Trox M., Hämmerle D.), 3:1 40:13 Marek J. (Kaltenhauser M., Hilpert D.), 4:1 42:19 Hämmerle D. (Vrba T., Thalhammer T.), 5:1 58:32 Trox M. (Vrba T., Hämmerle D. PP1). Strafen: EHC Waldkraiburg 4 Strafminuten, ECDC Memmingen 10 Strafminuten + 10 Minuten (Disziplinarstrafe, Varecha L.). Zuschauer: 978.