Am Sonntagabend traf der EHC Waldkraiburg in der Eishockey-Bayernliga auf den ERSC Amberg. In einer packenden Begegnung vor 814 Zuschauern, davon rund 60 – 70 Waldkraiburger Fans, sicherten sich die Löwen mit einem knappen 3:4 den Sieg und damit wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Zudem zeigte die Lederer-Truppe, dass der mittlerweile berüchtigte „3:0-Fluch“ Geschichte ist.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Bereits in der fünften Spielminute gingen die Gäste aus Waldkraiburg durch Santeri Ovaska in Führung, der eine Vorlage von Thomas Vrba und Leon Decker eiskalt verwertete. Dies dürfte für den Deutsch-Finnen besonders schön gewesen sein, da auch sein Vater, der in den 90er Jahren ebenfalls für die Löwen spielte, den Weg nach Amberg auf sich nahm um seinen Sohn anzufeuern. Keine 50 Sekunden später erhöhte Bastian Rosenkranz auf 2:0. Die Vorlage kam, in einer Zwei-gegen-Eins-Situation von Anthony Dillmann. Rosenkranz verzögerte nach der Passannahme noch kurz, bevor er den Puck routiniert in die linke obere Ecke legte. Waldkraiburg zeigte von Beginn an eine konzentrierte Leistung und nutzte die sich bietenden Chancen eiskalt. Amberg hingegen brauchte einige Zeit, um ins Spiel zu finden. In der siebten Minute bot sich den Gastgebern ihre beste Möglichkeit des ersten Durchgangs. Brandon Walkom war der Löwen-Verteidigung enteilt, doch sein Alleingang endete an der Endstation Christoph Lode. Waldkraiburg dominierte weiterhin das Geschehen und legte in der 14. Minute das 3:0 nach. Diesmal war es Leon Decker, der nach Zuspiel von Vrba und Martin Kokeš nach einer kuriosen Situation erfolgreich war. Erst lenkte Decker seinen Schuss noch an den linken Torpfosten. Der Klärungsversuch von Ambergs Benjamin Frank landete an der Wade seines Torhüters und sprang von dort zum 0:3 in das eigene Tor. Mit diesem Ergebnis, das in dieser Saison schon des Öfteren für Unsicherheit sorgte, ging es für beide Teams in die Kabinen.
Im zweiten Drittel änderte sich das Spielgeschehen. Amberg kam entschlossener aus der Kabine und setzte die Waldkraiburger Defensive zunehmend unter Druck. Gleich zu Beginn des Drittels, in der 21. Minute, war es Marco Pronath, der den Puck nach einer Vorlage von Kevin Schmitt zum 1:3 ins Netz legte. „Legte“ ist hierbei auch die zutreffendste Beschreibung. Mit der Hand fing Pronath den hohen Puck und legte ihn ohne weitere Berührung mit dem Stock, in das Tor. Da die Schiedsrichter auf dem Eis jedoch keine Wiederholung des Geschehens haben, ist ihnen hier kein Vorwurf zu machen. In der 32. Minute verkürzten die Gastgeber weiter. Brendan Walkom empfing erst einen Pass über das gesamte Spielfeld und traf nach einem neuerlichen Alleingang zum 2:3. Das Momentum war nun klar auf Seiten der Amberger, die in der 36. Minute durch einen weiteren Treffer von Walkom sogar den Ausgleich erzielten. Plihal und Mauritz Silbermann leisteten erneut die Vorarbeit. Doch die Freude der Gastgeber währte nur für 13 Sekunden. Direkt nach dem Anspiel schockte Waldkraiburg die Amberger mit dem erneuten Führungstreffer. Wieder war es Leon Decker, der nach Zuspiel von Vrba und Kokeš, alleingelassen im Slot, das 4:3 erzielte. Dieser Treffer erwies sich letztlich als spielentscheidend. Das erwähnte auch Jürgen Lederer auf der anschließenden Pressekonferenz. Nicht nur dass es der letzte Treffer der Partie war, auch der Zeitpunkt, direkt in die Sturm- und Drangphase der Amberger hinein, war entscheidend für den weiteren Ausgang der Partie.
Das Schlussdrittel war geprägt von Chancen auf beiden Seiten. Beide Torhüter, Timotej Pancur für Amberg und Christoph Lode für Waldkraiburg, zeigten starke Leistungen und verhinderten weitere Treffer. Besonders als Amberg für die letzten zehn Minuten noch einmal anzog und, begünstigt von einer Strafe gegen die Löwen rund zwei Minuten vor dem Ende, zeitweise sechs gegen vier spielten, zeigte Lode, sowie all seine Vorderleute, den Willen dieses Spiel nicht wieder abzugeben. Sie warfen sich mit allem, was sie hatten in Schüsse, während das Publikum die Sekunden bis zum Ende zählte.
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ERSC Amberg – EHC Waldkraiburg 3:4 (0:3/3:1/0:0)
EHC Waldkraiburg Tor: Lode Christoph (#40); Englbrecht Maximilian (#45); Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Rott Thomas (#20); Ludwig Tim (#23); Kokeš Martin (#50); Sturm: Lode Philipp (#7); Vrba Thomas (#9); Dillmann Anthony (#11); Šrámek Jakub (#13); Ovaska Santeri (#18); Decker Leon (#34); Rosenkranz Bastian (#68); Maierhofer Florian (#74); Meier Peter (#75); Vogl Nico (#88); Zimmermann Patrick (#98);
1:0 (5.) Ovaska (Vrba, Decker); 2:0 (6.) Rosenkranz (Meier, Dillmann); 3:0 (14.) Decker (Vrba, Kokeš); 3:1 (21.) Pronath M. (Schmitt); 3:2 (32.) Walkom (Plihal, Kübler); 3:3 (36.) Walkom (Plihal, Silbermann); 4:3 (36.) Decker (Vrba, Kokeš);
Zuschauer: 814; Strafen: Waldkraiburg 4, Amberg 4;