So langsam aber sicher wird es ernst für den Bayerischen Meister EHC Waldkraiburg. Nachdem in der letzten Woche die erste Eiseinheit in Rosenheim absolviert wurde, steht am kommenden Sonntag um 18:00 Uhr beim Bayernliga-Topteam ECDC Memmingen das erste Vorbereitungsspiel auf dem Programm. Die Indians dürften mit ihren Verpflichtungen in dieser Saison klar das Ziel verfolgen, die Löwen vom Bayernliga-Thron zu stoßen.

Sieben teils prominenten Abgängen stehen am Memmingern Hühnerberg neun Zugänge gegenüber und dabei drehte sich das Personalkarussell besonders im Allgäu mächtig. Und auch auf dem Trainerstuhl präsentierten die Indians mit dem gebürtigen Kasachen Waldemar Dietrich ein neues Gesicht. Die Stürmer Patrick Zimmermann (Königsbrunn), Alexander Krafczyk (Buchloe), Petr Sikora und Peter Kraus, die Verteidiger Martin Hoffmann (Landsberg), Pavel Vit (Buchloe) und Keeper Alexander Reichelmeir (Buchloe) haben Memmingen verlassen. Dafür kamen mit den Stürmern Michael Simon (Bad Wörishofen), Jakub Revaj (Nachwuchs Weiden), Daniel Huhn (Buchloe) und Maximilian Hermann (Peiting) neue Gesichter. Auch mit Kontingentspieler Lukas Varecha hat man einen guten Fang gemacht, im Dress des EV Moosburg sammelte der Tscheche im Vorjahr in 27 Spielen 61 Scorerpunkte (31 Tore). In der Defensive konnte man Sven Schirrmacher ein Eigengewächs aus Sonthofen zurückholen, aus Buchloe kam Felix Furtner, aus dem Augsburger Nachwuchs den 19-jährigen Philipp Stalla. Prominentester Neuzugang ist aber der Torhüter: Kein Geringerer als Jochen „Joey“ Vollmer, der mit dem EHC München 2010 als Zweitliga-Meister in die DEL aufstieg, wurde aus Garmisch vom SC Riessersee losgeeist und hütet nun das Gehäuse der Indianer. Im Vorjahr mussten die Memminger gegen die Löwen im Viertelfinale der Playoffs das Kriegsbeil begraben und in den für sie verfrüht kommenden Sommerurlaub gehen, in dieser Saison will man offenbar den Titel- oder zumindest die Qualifikation für die Oberliga, die alle Playoff-Halbfinalisten bekanntlich mit dem neuen Modus erhalten.

„Memmingen hat seit Jahren eine Top-Mannschaft, mit viel Erfahrung und noch mehr Qualität“ weiß auch Löwen-Coach Rainer Zerwesz. „Das wird eine schwere Aufgabe für uns, denn der aktuelle Kader ist nochmals stärker als im Vorjahr. Das Spiel wird für uns das fünfte Mal auf dem Eis sein, darum wird das Ergebnis nicht an erster Stelle stehen. Aber gerade auch weil wir in diesem Jahr nur vier Testspiele haben, nehmen wir die Partie schon ernst“ so der 47-Jährige weiter.

Mit den bisherigen Einheiten auf Rosenheimer Eis- in Waldkraiburg wird die Eiszeit mit dem Saisoneröffnungsfest und dem Rückspiel gegen Memmingen am 17.September offiziell eingeläutet- ist der Meistertrainer des EHC zufrieden: „Es ist zwar nicht optimal, dass wir zwischen den Eiszeiten lange Pausen haben, aber wir tasten uns ran. Die Spieler sind alle topfit und ziehen super mit. Und auch die neuen Spieler haben gezeigt, dass sie uns schon verstärken werden.“

Ein neues Gesicht wird beim Testspiel in Memmingen auch zu sehen sein. Der 22-Jährige Verteidiger Maximilian Ohr ist seit letzter Woche Trainingsgast bei den Löwen und darf auch in Memmingen auflaufen. „Er ist Probespieler und ich will jetzt nach den wenigen Einheiten auf dem Eis sehen, wie er sich in einem richtigen Spiel verkauft“ so Zerwesz, der jetzt darauf setzt, dass Ohr seine Chance nutzt und überzeugt.