Eine nicht nur in der Höhe unnötige Niederlage kassierten die Löwen am Freitagabend beim ECDC Memmingen. Gegen den Oberliga-Aufsteiger unterlag das Team von Trainer Sergej Hatkevitch mit 1:4 nachdem man die Anfangsphase der Partie komplett verschlafen hatte. Den einzigen Treffer für die Industriestädter erzielte Christof Hradek.

 

Personell reiste der EHC Waldkraiburg abermals dezimiert zum Sieger der Bayernliga Vorrunde der letzten Saison, gegen den man damals im BEV-Playoff-Halbfinale mit 3:1 Siegen in der Serie noch erfolgreich gewesen war. Den Löwen fehlten nach wie vor der Langzeitverletzte Tobias Thalhammer in der Defensive, sowie die Stürmer Max Kaltenhauser und Ken Neil. Letzterer wurde jedoch erneut von Tomas Vrba vertreten.

 

Die Anfangsphase am Memminger Hühnerberg vor über 1800 Zuschauern ging komplett an die Gastgeber, der EHC schien sich samt seiner Form noch im Bus auf der A96 zu befinden. Michael Trox verzeichnete zwar eine frühe Chance, doch statt dem Pass versuchte er es selbst und Florian Neumann im Tor der Indians konnte parieren. Kurz drauf die Führung für den Aufsteiger: Über Jan Benda und Antti-Jussi Miettinen kam der Puck schnell vors EHC-Tor und Patrik Beck konnte Korbinian Sertl überwinden (05:32). Bei angezeigter Strafe und vier Mann vor dem Tor fiel keine zwei Minuten später bereits das 2:0 für die Memminger und nun war es Daniel Huhn, der sich als Torschütze feiern lassen durfte (06:51). Nachdem die Indians einen Penalty gegen Sertl nicht zum 3:0 verwerten konnten, wachten die Löwen langsam auf aus dem frühen Tiefschlaf und Christof Hradek verwertete einen Versuch von Brent Norris im Nachschuss zum 1:2-Anschlusstreffer (16:07). Norris und Michail Sokolov hatten in Waldkraiburger Unterzahl zwei Minuten drauf sogar den Ausgleich auf dem Schläger, doch Neumann machte dem Versuch einen Strich durch die Rechnung. Dennoch, die Löwen waren jetzt dran und man konnte mit etwas Optimismus auf die zweiten 20 Minuten blicken.

 

 

Tore sollten in diesem Abschnitt aber keine fallen, obwohl sich der EHC einige Chancen erspielte. Allerdings konnte weder der sehr aktive Brent Norris, noch Lukas Wagner im Alleingang (30.Minute) zählbares herausholen, vom zweiten Kontingentspieler Tomas Vrba war in dieser Partie auch überraschend wenig zu sehen. Die EHC-Abwehr hatte sich inzwischen dagegen gefunden, stand gut und machte Memmingen vermehrt das Leben schwer, besonders Florian Ullmann machte ein gutes Spiel und deutete an, dass die Rückennummer 11 vielleicht doch nicht so schwer wiegt, wie man bisher vermuten konnte.

 

Im Schlussabschnitt setzte Memmingen verstärkt aufs Kontern, das Tempo der Gastgeber ließ nach. Die Löwen schlugen aber kein Kapital daraus und das ist ein Vorwurf, den sich Waldkraiburg gefallen lassen muss. Mit einem Tor ein Eishockeyspiel zu gewinnen ist ziemlich unwahrscheinlich und man schießt insgesamt auch einfach zu wenige Tore: 27 Treffer stehen nach 12 Spieltagen zu Buche, selbst der Tabellenletzte Miesbach hat sieben Mal häufiger jubeln dürfen. Die Abwehrleistung lässt mit 54 Gegentoren aber auch zu wünschen übrig und ist ebenfalls die zweitschwächste der Oberliga. Und bei den 54 Gegentoren blieb es auch nicht in Memmingen, denn aus dem Nichts traf erst Gregor Kubail zum 3:1 (55:13) und damit nicht genug. Kurz drauf nahmen die Löwen nämlich ihre Auszeit, Keeper Sertl ging vom Eis und wurde durch einen weiteren Feldspieler ersetzt. Doch auch dieser Schuss ging nach hinten los und Petr Haluza traf ins verwaiste Gehäuse zum 4:1-Endstand.

 

 

Eishockey Oberliga Süd 2017/ 2018, 12.Spieltag. ECDC Memmingen – EHC Waldkraiburg 4:1 (2:1/ 0:0/ 2:0). Tore: 1:0 05:32 Beck P. (Miettinen A., Benda J.), 2:0 06:51 Huhn D. (Miettinen A.), 2:1 16:07 Hradek Ch. (Norris B., Sokolov M.), 3:1 55:13 Kubail G. (Kouba J., Rott S.), 4:1 59:30 Haluza P. (Miettinen A., Beck P., Empty-Net-Goal). Strafen: ECDC Memmingen 6 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 8 Strafminuten. Zuschauer: 1850.