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Fotos: Paolo Del Grosso
Veröffentlichung: Ab sofort Online, Print & Social Media
Interview: Alex Ahrends
Kabinenratsch vor den Play-Offs – EHC Waldkraiburg zwischen Fokus und Vorfreude
Der EHC Waldkraiburg steht kurz vor dem ersten Spiel in der Play Off Viertelfinalserie der Eishockey Bayernliga. Diesen Umstand nahmen wir uns zum Anlass, uns nach dem Training in die Kabine zu gesellen und uns umzuhören, wie die Stimmung im Team ist. Was wahrzunehmen war, beim Betreten der heiligen (Umkleide-)Hallen der Löwen: Ausgelassene Anspannung. Jedem Spieler konnte man ansehen, dass er wusste, was auf ihn in den nächsten Wochen zukommen wird. Dennoch wirkte niemand, als wäre er zu angespannt, sondern empfange die Play-Offs mit offenen Armen. Zudem gesellten sich mit Max Čejka, Felix Lode, Leon Decker und Anthony Dillmann vier angenehme Gesprächspartner dazu, die in wenig Einblick geben konnten. Wir sprachen über die Stimmung so kurz vor den Play Offs aber auch ein wenig über die abgelaufene Vorrunde.
Habt ihr euch in den spielfreien Tagen erholt? Konntet ihr eure Akkus wieder aufladen oder sogar kurz Urlaub machen?
Leon Decker: Die letzten Spiele haben schon sehr gezehrt. Wenn man so lange mit so wenigen Spielern spielt, muss jeder mehr laufen und das macht sich bemerkbar. Das spielfreie Wochenende hat da schon spürbar geholfen.
Felix Lode: Urlaub war leider nicht möglich. Wir sind keine Profi-Spieler und haben noch eine reguläre Arbeitsstelle, da sollte man schon auftauchen. Trotzdem ist ein spielfreies Wochenende fast schon so gut wie ein Urlaub.
Max Čejka: Ich konnte tatsächlich mit meiner Familie meine Schwiegereltern besuchen fahren und hatte dort eine gute Zeit.
Merkt man eine Veränderung der Stimmung im Team so kurz vor dem ersten Spiel in den Play Offs?
Max Čejka: Wir wissen alle, was auf dem Spiel steht, aber das ganze Team freut sich darauf.
Felix Lode: Es ist noch intensiver als es letztes Jahr war. Letztes Jahr wussten wir, aufgrund der starken Vorrunde, dass wir vermutlich sehr weit kommen werden. Dieses Jahr ist das anders.
Anthony Dillmann: Es ist einfach eine sehr knappe Liga. Einerseits verlieren wir in Schongau unser Spiel, einige Zeit später schickten wir Erding mit einem 3:0 nach Hause. Wenn man nicht in jedem Spiel voll konzentriert ist, kann es schnell vorbei sein.
Gegen Miesbach gab es in der Vorrunde zwei Siege. Erwartet ihr, dass Miesbach in den Playoffs, auch nach der Rückkehr von Verteidiger Bergmann und dem neuen Trainer nochmal stärker ist?
Leon Decker: Auf solche Dinge achtet man nicht. Wir spielen nicht gegen Bergmann, Neuert oder einen neuen Trainer, wir spielen unser Spiel. Es ist wichtig, dass wir das, was wir trainieren und uns vorgenommen haben konsequent durchziehen, darauf schaut man in erster Linie.
Zumal Christian Neuert aktuell auch noch verletzt scheint.
Felix Lode: Christian Neuert ist ein harter Hund, ich könnte mir gut vorstellen, dass er, sobald es irgendwie geht, wieder aufs Eis geht.
Was ist Euer Wunsch für das erste Spiel der Serie in der Raiffeisen-Arena?
Alle Vier: Viele Zuschauer und gute Stimmung.
Leon Decker: Eine gute Kulisse auf der Tribüne und Fans die laut sind, singen und gemeinsam auf das Spiel reagieren sind Gold wert. Ich als Spieler spüre sehr wohl einen Unterschied zwischen Spielen, die nicht so gut besucht waren, wo man auf der Bank das eigene Wort noch verstehen konnte und Spielen mit großer Zuschauerbeteiligung.
Anthony Dillmann: Ja, das kann bei knappen Spielen sogar noch einen Unterschied machen.
Was war Euer persönliches Highlight in der Vorrunde?
Alle vier: Das Heimspiel gegen Erding.
Max Čejka: Es war eine wahnsinnige Kulisse. Auf der einen Seite waren es viele Erdinger Fans, die ihre Mannschaft angefeuert haben und auf unserer Seite hat das ganze Stadion dagegengehalten.
Leon Decker: Ja, es war fast schon eine Stimmung wie im Play-Off-Finale.
Felix Lode: Und ich habe ein schönes Ding genau in den Winkel gemacht. (lacht)
Felix, Du warst dieses Jahr zudem das erste Mal in der ersten Mannschaft Kapitän, war das auch ein kleines Highlight?
Felix Lode: Das kam sehr überraschend für mich. Nico (Vogl, Anm. d. Redaktion) fiel krank für zwei Spiele aus. Der Trainer kam unerwartet zu mir und machte mich zum Aushilfs-Kapitän. Es war schon schön zu sehen, dass er mir hier so vertraut.
Leon Decker & Anthony Dillmann: Gehört hat trotzdem niemand auf Dich. (lachen)
Max Čejka: Doch, Felix hat das schon sehr gut gemacht.
Was habt Ihr am 16.03.2025 (Der Tag des ersten Finalspiels) vor?
Leon Decker: Skifahren vielleicht? (lacht)
Felix Lode: Wir planen noch nicht für das Finale. Es könnte also alles sein von Eishockeyspielen bis zu Sprade.tv schauen. Wir wissen, dass jedes einzelne Spiel, egal wie viele wir noch spielen dürfen in dieser Saison, unheimlich schwer werden. Jedes andere Team weiß auch ganz genau wie man Eishockey spielt. Wie schon gesagt müssen wir unser Spiel spielen und das beste geben, was wir können.
Anthony Dillmann: Jetzt schauen wir zuerst auf die Spiele gegen Miesbach. Sollten wir da durchkommen, können wir uns auf das Halbfinale konzentrieren. Wenn wir das gut spielen, können wir uns in einem guten Monat vielleicht nochmal über das Finale unterhalten.