Der EHC Waldkraiburg muss einen schmerzhaften Abgang verkraften. Der Torhüter und die fleischgewordene Lebensversicherung Björn Linda wird die Löwen verlassen und verabschiedet sich in Richtung Hannover. Dem Angebot der „neuen“ Hannover Scorpions, die zur kommenden Spielzeit durch eine Fusion der bisherigen Scorpions und den Wedemark Scorpions entstehen, konnte Linda nicht wiederstehen- aus mehreren Gründen.
Der 27-Jährige Keeper Björn Linda, der im Sommer 2016 zum EHC Waldkraiburg kam und sich aufgrund seiner bärenstarken Leistungen innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling entwickelte und auch mit seinem Siegestanz inzwischen einen Platz in den Waldkraiburger Eishockey-Geschichtsbüchern sicher hat, stammt aus Dinslaken. Das ist gerade mal 250 Kilometer von Hannover entfernt und somit sind es auch die privaten und familiären Gründe, die für den Wechsel sprechen. Zudem ist auch der Weg zur Universität deutlich kürzer.
„Es war keine Entscheidung gegen Waldkraiburg, sondern eine für Hannover“ erklärte der 27-Jährige zum Abschied, der seinen Teamkollegen schon unter der Woche vor dem dritten Playoff-Halbfinale gegen Memmingen vom Wechsel berichtet hatte. „Ich hatte wirklich eine tolle Zeit in Waldkraiburg, habe die Arbeit mit Coach Rainer Zerwesz genossen und ich bin dem Verein sehr dankbar. Die Stimmung in der Mannschaft war klasse und auch wegen der tollen Fans gehe ich auch mit einem weinenden Auge“ so Linda weiter, der zum Abschluss aber in jedem Fall das Finale der Playoffs erreichen möchte.
Zudem ist die Entscheidung auch objektiv betrachtet nachvollziehbar, denn das Projekt in Hannover ist ziemlich spannend. Im März 2017 gab man bekannt, dass die Oberliga-Mannschaften Wedemark Scorpions und die Hannover Scorpions fusionieren und ab der Saison 2017/ 2018 unter dem Namen Hannover Scorpions ins Rennen gehen. Verantwortlich zeichnet hier unter anderem die Familie Haselbacher, die bereits in den 90er Jahren große Erfolge im Eishockey in Wedemark feierte und die sich mit den dort entstandenen Hannover Scorpions fortsetzten.
„Er ist auf und neben dem Eis ein wirklich feiner Kerl, der komplett für diesen Sport lebt“ lobt auch Löwen-Trainer Rainer Zerwesz seinen Schützling. „Er hat mit dazu beigetragen, dass der EHC Waldkraiburg weiterhin in der Oberliga spielt und allein deshalb müssen wir seine Entscheidung akzeptieren und können ihm nicht böse sein- obwohl die Fans und auch der Vorstand hofften, ihn halten zu können“ so Zerwesz weiter.
Mit einem Gegentorschnitt von 3,09 Treffern pro Spiel belegte er im Oberliga-Ranking zwar „nur“ Platz 9. Seine 892 Saves waren jedoch Ligaspitze, genauso wie seine Fangquote von 91,5% in 27 Hauptrundenspielen der Oberliga Süd. In der Verzahnungszwischenrunde hat Björn Linda nun einen Gegentorschnitt von 2,20 mit 29 Treffern in 14 Spielen- er war in der Oberliga wie auch in den Spielen gegen die Bayernligisten stets der starke Rückhalt und wird ein gewaltiges Loch im Tor der Löwen hinterlassen, welches es nun bald zu schließen gilt.
Der EHC Waldkraiburg bedankt sich bei Björn Linda schon jetzt für seine herausragenden Leistungen im Dress der Industriestädter und wünschen ihm sportlich in Hannover, sowie beruflich und privat alles erdenklich Gute!