Das nächste Spiel der Löwen
Auch an diesem Wochenende haben die Waldkraiburger Löwen nicht viel Grund zur Freude. Mitten in dieses Formtief der Lederer-Truppe kamen die „Sharks“ vom ESC Kempten in die Raiffeisen-Arena. In einer normalen Phase ein durchaus machbarer Gegner für den EHC Waldkraiburg, doch stellten die Allgäuer die Innstädter vor arge Probleme.
Als „eins der schlechtesten Drittel, die wir je gespielt haben, seit ich die Mannschaft trainiere“, bezeichnete Trainer Jürgen Lederer den ersten Durchgang. Dieser startete nach nur etwas mehr als einer gespielten Minute gleich mit einem Dämpfer für die Hausherren vom EHC Waldkraiburg. Filip Kokoska verlud hierbei die Löwen-Abwehr und Torhüter Englbrecht noch mit, als er antäuschte, hinter das Tor zu fahren, sich umdrehte und den Puck frech ins Tor legte. In dieser Art und Weise ging es auch im Verlauf des ersten Durchgangs weiter. Bei den Löwen lief nichts zusammen, und man vermisste alles, was man bei einer Eishockeymannschaft vermissen konnte: den Zug zum Tor, Torabschlüsse und nicht zuletzt konsequentes Verteidigen. So ließ man den ESC schalten und walten und Tore erzielen. Das nächste, zum 0:2, erzielte Kevin Hu in Überzahl. In einer 2-auf-1-Situation mit seinem Sturmkollegen Hlozek markierte er seinen Treffer. Der Tore noch nicht genug, legte Kemptens Schäffler rund drei Minuten vor der Pause nach und erhöhte auf 0:3 aus Sicht des EHC Waldkraiburg.
Das zweite Drittel sollte oder vielmehr musste deutlich besser werden. Doch vorerst, wie auch im ersten Durchgang, begann das Spiel nach Wiederanpfiff mit einem Dämpfer. Nur fünf Sekunden sollte es dauern, bis Kemptens Kulhánek – vom Bully weg – aus dem Halbfeld das 0:4 markierte. Doch irgendwas muss Jürgen Lederer in der Pausenansprache gesagt haben, das den Löwen neues Leben einhauchte. In der 28. Minute brachten sich die Löwen das erste Mal an diesem Abend auf die Anzeigetafel – ausgerechnet ein Verteidiger, Daniel Hora, musste es richten und das 1:4 erzielen. Weniger als drei Minuten im Anschluss war es erneut der Tscheche, welcher auch den nächsten Löwentreffer erzielte, indem er sich aus dem Rückraum vor das Tor stahl und einen Nachschuss im verwaisten linken Eck unterbrachte. Weitere vier Minuten später – die Löwen entwickelten mittlerweile wieder etwas Spielfreude – schloss Florian Maierhofer zusammen mit Andris Džeriņš einen schön vorgetragenen Angriff ab und brachte die Löwen bis auf ein Tor wieder ran an die Kemptner Gäste. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.
Im letzten Durchgang sprachen die Körper und Aktionen der Löwen eine ganz andere Sprache als noch im ersten Drittel. Geprägt von Kampfgeist rannten sie gegen nun tiefer stehende „Sharks“ an. Zehn Minuten vor dem Ende sollte es dann so weit sein: Einen flachen Schuss von Hora konnte Kemptens Torhüter Wiedemann noch parieren, dem Nachschuss von Löwen-Kapitän Nico Vogl hatte er jedoch nichts weiter entgegenzusetzen. Die folgenden zehn Minuten waren nun heiß umkämpft, doch bis auf einige schöne Aktionen blieb es torlos, und das Spiel ging in die Overtime. Diese sollte vier Minuten dauern, bis es eine Entscheidung gab. Nach einem Schuss Kemptens, den Max Englbrecht nicht festhalten konnte, entschied Filip Kokoska das Spiel zugunsten der Gäste und gönnte den Löwen lediglich einen Punkt.
In der Tabelle steht Waldkraiburg nun auf Platz neun – mit neun Punkten im Gepäck. Dies ist mit Blick auf die Play-off-Plätze noch kein Aus, jedoch sollte die blau-gelbe Hockeytruppe aus Waldkraiburg sich für künftige Spiele lieber Drittel zwei und drei als Beispiel nehmen – dann klappt es auch mit der Play-off-Teilnahme.














