Der EHC Waldkraiburg hat auf die Verletzung vom tschechischen Stürmer Jakub Marek reagiert und einen weiteren Kontingentspieler verpflichtet. Aus der englischen Premier-Icehockey-League kommt der slowakische Angreifer Peter Szabo in die Industriestadt und wird, sofern die Passangelegenheiten wie geplant geregelt sind, am kommenden Wochenende beim Spiel in Deggendorf und im Heimspiel am Sonntag gegen Höchstadt bereits auf dem Eis zu sehen sein.

Peter Szabo mit EHC-Präsident Wolfgang Klose

Peter Szabo mit EHC-Präsident Wolfgang Klose

Rund 50 Spielerangebote flatterten EHC-Coach Rainer Zerwesz nach der Verletzung von Jakub Marek auf den Tisch und dass er diese in Ruhe studierte, hatte einen klaren Grund: „Bei der Schwere von Jakubs Verletzung war schnell klar, dass er vor Mitte Dezember nicht wird spielen können“ erklärte der Löwen-Trainer. „Wir sind nicht mehr in der Bayernliga, wo wir das vielleicht irgendwie hätten überbrücken können. Die Ausländerposition ist in dieser Liga einfach zu wichtig und darum mussten wir handeln“ so der 47-Jährige weiter. Mit Jakub Marek führte er ein Gespräch, der Tscheche hatte vollstes Verständnis und meinte nur, dass es im Eishockey eben so sei. „Kuba“ bleibt laut dem Trainer aber in Waldkraiburg, ist weiterhin im Team und in der Kabine. Zudem hat er einen Arbeitgeber in der Industriestadt, eine Wohnung und fühlt sich richtig wohl. „Ich schicken ihn nicht heim. Wir haben vereinbart, dass er sich jetzt komplett auskuriert und wieder fit werden soll. Was dann im Dezember ist, weiß ich nicht und kann ich nicht sagen. Da habe ich schon zu viel erlebt“ hielt Zerwesz fest.

Nach dem Sondieren der einzelnen Angebote fiel die Wahl nun auf den 35-Jährigen Slowaken Peter Szabo. „Wir brauchten einen spielstarken Mittelstürmer und so war schnell klar, dass wir ihn holen“ erinnerte sich Zerwesz. „Er ist klein, schnell und körperlich fit“ charakterisierte der EHC-Trainer den 1,74 Meter großen und 78 Kilogramm schweren Center, der- wenn mit den Passangelegenheiten alles wie geplant in dieser Woche klappt- am Freitag in Deggendorf sein Debüt im Löwen-Dress geben wird.

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Szabo begann das Eishockeyspielen in seiner Heimatstadt im slowakischen Nitra und bdebütierte dort 1998 im Profibereich der Erstliga-Mannschaft. Nach sieben Jahren in den USA, in denen er für die Danville Wings (North American Hockey League, 81 Spiele/ 111 Punkte), die St. Cloud University (Nationale College Liga, 153 Spiele/ 93 Punkte), die Motor City Mechanics (United Hockky League, 76 Spiele/ 78 Punkte) und die South Carolina Stingrays (East Coast Hockey League, 69 Spiele/ 62 Punkte) auflief, wechselte er zur Saison 2007/2008 zu den Lausitzer Füchsen in die 2.Bundesliga. Mit der Empfehlung von 71 Scorerpunkten (20 Tore) in 59 Spielen ging es im Jahr drauf zum EV Landshut und hier verbuchte Szabo 43 Punkte in 52 Partien (17 Tore). Nach einer Saison in der slowakischen Extraliga beim HKM Zvolen und einem 32 Partien dauernden erneuten Gastspiel in Weißwasser ging es über den schwedischen Verein Asplöven HC nach Frankreich. In der Ligue-Magnus, der höchsten Spielklasse unseres Nachbarn, lief Szabo für Villard-de-Lans und Morzine-Avoriaz-Les-Gets auf. Insgesamt verbuchte er in Frankreich in 97 Erstliga-Spielen 100 Scorerpunkte (29 Tore). In den letzten beiden Jahren war er in der zweithöchsten Spielklasse England, bei den Telford Tigers, unter Vertrag. In seiner ersten Saison gewann er mit dem Klub aus dem Nordwesten von Birmingham die englische Premier League, den Challenge Cup und wurde zum Most-Valuable-Player (MVP) gewählt. Insgesamt absolvierte er für das Team aus Telford 108 Pflichtspiele und kam dabei auf 174 Scorerpunkte (62 Tore).

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Peter Szabo hat am Dienstag erstmals mit den Löwen trainiert und wird, nach dem Spiel am Freitag in Deggendorf, am Sonntag ab 17:15 Uhr gegen Höchstadt sein Heim-Debüt in der Raiffeisen Arena feiern.