Zugegeben, Spiele der Löwen in der Raiffeisen Arena zu besuchen, gehört in der Industriestadt zwar eigentlich sowieso schon zum Pflichtprogramm. Doch am kommenden Wochenende gibt es gleich zwei bis drei weitere Anreize, dem EHC am Sonntag ab 17:15 Uhr in der Wiederauflage des letztjährigen Endspiels gegen den Höchstadter EC die Daumen zu drücken. Und auch das Auswärtsspiel zwei Tage zuvor in Deggendorf (Beginn: 20:00 Uhr) wäre eine Reise wert.

Neben dem ohnehin immer vorhandenen Anreiz, Spitzen-Eishockey der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands zu sehen, sind sowohl am Freitag bei der Auswärtspartie in Deggendorf, als auch am Sonntag gegen den bayerischen Vizemeister Höchstadt nämlich neue Gesichter bei den Löwen dabei. Zum einen der neue Kontingentspieler Peter Szabo. Am Mittwochmorgen gaben die Industriestädter bekannt, dass der 35-Jährige Slowake die durch die schwere Schulter-Verletzung von Jakub Marek frei gewordene „Ausländer-Stelle“ besetzen und am Freitag sein Debüt im EHC-Dress geben wird. Szabo spielte die letzten beiden Jahre in England bei den Telford Tigers in der Premier-Icehockey-League, gewann die Liga 2015, den Liga-Pokal und wurde zum Most-Valuable-Player (MVP) gewählt. In zwei Jahren sammelte er in 108 Spielen 174 Punkte, darunter 62 Tore. Sazbo ist offiziell 1,74 Meter groß und wiegt 78 Kilo. Mit seiner Schnelligkeit, dem starken Schuss und seinem überragenden Spielverständnis soll er die Angriffsreihen der Löwen wieder gefährlicher machen. Szabo erhält beim EHC die Rückennummer 81, gegen Deggendorf und Höchstadt wird er aber noch mit der 73 auflaufen.

 

Die nächsten Premieren gibt es neben dem Eis, auf der Trainerbank. Cheftrainer Rainer Zerwesz ist bis Mitte nächster Woche beruflich im Rheinland, von daher kann er sowohl nicht das Training mit dem Team, als auch das Coaching in den Spielen am Wochenende übernehmen. Hier helfen zwei ehemalige Akteure der Löwen aus, die Brüder Sergej und Aleksei Piskunov. Von 2011 bis 2014 wirbelten die zwei Deutsch-Kasachen im Sturm des EHC, nach einem Jahr in Trostberg beendeten sie ihre aktive Karriere und kehrten nach Waldkraiburg zurück- als Trainer der Schüler-, der Jugend- und der Junioren-Mannschaft der Löwen. „Ja, das ist schon etwas besonderes, jetzt die erste Mannschaft zu trainieren und im Spiel zu betreuen. Aber wir werden natürlich nichts ändern, das haben wir den Jungs im ersten Training am Dienstag auch gleich gesagt“ erklärte der Jüngere der beiden, Aleksei Piskunov am Mittwoch. „Wir vertreten Rainer nur, aber natürlich wollen wir trotzdem, dass die Jungs konzentriert und diszipliniert arbeiten und auch in den Spielen auftreten“ so der 37-Jährige weiter.

Sergej Piskunov, Peter Szabo und Aleksei Piskunov (von links)

Sergej Piskunov, Peter Szabo und Aleksei Piskunov (von links nach rechts)

Ganz leicht sei es aber nicht, im Vergleich zur Arbeit mit den Nachwuchsteams, gab Piskunov zu: „In der U23 bist du der Chef, das geht ja allein vom Alter her auch einfacher. Aber die Mannschaft ist immer fokussiert, das merkt man. Das erste Training war schon richtig gut, so wollen wir weitermachen.“ Die Arbeit im Nachwuchs vernachlässigen die beiden Piskunov-Brüder deshalb aber nicht. So wird am Freitag, wenn die Oberliga-Löwen um 20:00 Uhr in Deggendorf antreten müssen, nur Aleksei den Trainerposten übernehmen. Der 40-Jährige Sergej betreut die Schüler des EHC in ihrem Heimspiel, wo es um 19:45 Uhr ebenfalls gegen Deggendorf geht. Am Sonntag stehen die Brüder zu zweit an der Bande, wenn es zur Neuauflage des Endspiels der letztjährigen Bayernliga-Playoffs kommt. Anreize gibt es also genug, spätestens am Sonntag zu den Löwen zu kommen, Tickets für das Spiel am Sonntag gegen den Höchstadter EC gibt es Online (bis 24 Stunden vor Spielbeginn) unter ehcwaldkraiburg.com und auf der Geschäftsstelle in der Raiffeisen-Arena am Donnerstag zwischen 18:00 und 20:00 Uhr. Außerdem werden ab 15:45 Uhr auch wieder wie gewohnt die Abendkassen öffnen.