Der EHC Waldkraiburg mag sich im Abenteuer Oberliga bisher in der Fremde recht stark gezeigt haben, aber so stark sind die Löwen dann auch nicht. Beim Spitzenreiter der Oberliga Süd, dem VER Selb, unterlag das Team von Trainer Rainer Zerwesz am Freitagabend klar mit 1:6 und bekam gegen den Titelfavoriten seine Grenzen aufgezeigt. Den einzigen Treffer für die Industriestädter erzielte Daniel Hämmerle auf Zuspiel des starken Michael Trox, bei den Oberfranken traf Achim Moosberger vier Mal.

 

Die wohl beste Nachricht am Tag dieser schweren Partie gab es vor dem Eröffnungsbully: Denn Verteidiger Tobias Thalhammer stand EHC-Coach Rainer Zerwesz doch zur Verfügung und konnte spielen. Der Trainer selbst hatte das in den Tagen zuvor nicht für möglich gehalten. Gegen die Wölfe vom VER Selb war eine gute Defensive auch nicht gerade das Unbrauchbarste, zu stark präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Henry Thom bisher. Und auch gegen die Löwen legten die Porzellanstädter von Beginn an mächtig los, setzten den EHC mit exzellenten Fore-Checking stark unter Druck und bescherten Waldkraiburgs Keeper Björn Linda erneut einen arbeitsreichen Abend. Doch Linda war erneut ein starker Rückhalt und die Löwen kamen zu ihren besten Gelegenheiten im ersten Drittel durch Michael Trox (13.Minute) und Daniel Hämmerle (16.), die in der zweiten Reihe zusammenspielten. Dass in Sachen Effizienz beim EHC aber noch Nachholbedarf besteht, ist ein alter Hut und kurz vor der Pause zeigten die Hausherren der Netzsch-Arena, wie man es macht: Im Gewühl vor dem Löwen-Tor schaltete Achim Moosberger am schnellsten und stellte auf das verdiente 1:0 für Selb (18:32).

 

Früh im zweiten Drittel startete Michael Trox dann aber einen verheißungsvollen Angriff, hatte im richtigen Moment das Auge für Daniel Hämmerle und dieser verwandelte direkt zum von den mitgereisten rund 100 Löwen-Fans umjubelten 1:1-Ausgleich (25:32).

Daniel Hämmerle bejubelt das zwischenzeitliche 1:1.

Daniel Hämmerle bejubelt das zwischenzeitliche 1:1.

Doch Selb ist derzeit einfach das Team der Stunde und die Wölfe schlugen umgehend zurück, schließlich hatten sie mit Achim Moosberger an diesem Abend einen Spieler in ihren Reihen, dem nahezu alles gelingen wollte: Einen Querpass in den Slot nutzte Moosberger zum 2:1 für Selb (28:34), wenig später stellte Herbert Geisberger auf 3:1 (33:57). Zu übermächtig und spielsicher präsentierten sich die Hausherren, beim EHC ließ etwas die Konzentration noch und so konnte Moosberger mit seinem dritten Tor das 4:1 erzielen (35:52). Ein Powerplay wenig später ließen die Löwen abermals torlos verstreichen und auch im Schlussabschnitt war es der EHC Waldkraiburg, dem sich als ersten zwei Überzahlspiele boten- doch wieder mal konnte man sich nicht belohnen.

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Anders dagegen die Gäste, die mit Achim Mossberger und seinem vierten Tor des Spiel auf 5:1 stellten (54:49) und bei denen Jared Mudryk mit einem starken Alleingang kurz vor dem Ende den Schlusspunkt setzte (58:08). So stand am Ende die erwartbare Niederlage fest und auch, dass Achim Mossberger mit seinen vier Treffern mit Waldkraiburgs Michael Trox zum Mann des Spiels gekürt wurde, war nicht weiter überraschend. Doch für die Löwen zählt an diesem Wochenende ohnehin vielmehr das Heimspiel gegen den EHV Schönheide am Sonntag um 17:15 Uhr!

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Eishockey-Oberliga-Süd 2016/ 2017, 14.Spieltag. VER Selb – EHC Waldkraiburg 6:1 (1:0/ 3:1/ 2:0). Tore: 1:0 18:32 Moosberger A. (Dorr M., Böhringer B.), 1:1 25:32 Hämmerle D. (Trox M.), 2:1 28:34 Moosberger A. (Dorr M., Gare L.), 3:1 33:57 Geisberger H. (Piwowarczyk K., Mudryk J.), 4:1 35:52 Moosberger A. (Kolb D., Dorr M.), 5:1 54:49 Moosberger A. (Schadewaldt Ch., Gare L. PP1), 6:1 58:08 Mudryk J. (Hendrikson P., Hördler D.). Strafen: VER Selb 8 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten. Zuschauer: 1572.