Josef Straka: Hier im Trikot vom HC České Budějovice

Josef Straka: Hier im Trikot vom HC České Budějovice

Bei der Besetzung der 2. Kontingentstelle ist den Verantwortlichen des EHC Waldkraiburg ein echter Coup gelungen. Mit Josef Straka wechselt ein ehemaliger tschechischer Nationalspieler und KHL-Profi, mit einer Erfahrung aus 1.293 Spielen, in die Industriestadt. Trotz seiner über 40 Lenzen bewies er in der vergangenen Saison, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und wurde zweitbester Scorer in der Bayernliga.
Der 1978 gebürtige Neuhauser (Jindrichuv Hradec, CZE), durchlief die Talentschmiede in Litvinov und stand bereits in jungen Jahren regelmäßig im tschechischen Nationalteam der U18 und U20. Mit 17 gelang ihm der Sprung in die 1. Mannschaft, die in der 1. Tschechischen Liga spielte. Nur ein Jahr später wurde er von den Calgary Flames gedraftet. Nach 11 Jahren in der höchsten tschechischen Liga und einem kurzen Abstecher in der EBEL, sorgte er in Finnland für Furore, denn für Lukko erzielte er 63 Punkte in 59 Spielen. In der Saison darauf wechselte er zu Severstal Cherepovets in die 1. Russische Liga, aus der dann 2008 die KHL entstand. 313 mal stand er in der zweitstärksten Liga der Welt auf dem Eis und erreichte 187 Scorerpunkte (91 Tore und 96 Vorlagen). 2013 kehrte er dann noch einmal zu seinem Ex-Club Lukko nach Finnland zurück. Mit 35, in einem Alter wo die meisten ans Aufhören denken, schlug es ihn noch einmal in die Heimat. Ein Jahr 1. Liga für Pilsen und Komotau und 2 Jahre 2. Liga als Kapitän von Budweis, wo er heute übrigens noch lebt. So wollte er eigentlich die Karriere ausklingen lassen, doch 2016 lockte ihn Gröden in die Alpenliga und auch dort stellte er seine Offensivqualitäten mit 43 Punkten in 32 Spielen unter Beweis. Dies war auch der Grund, dass der EV Weiden auf ihn aufmerksam wurde. In der Oberliga-Saison 2017/18 traf er in 49 Spielen 29mal und bereitete 42 Tore für die Blue Devils vor. Auch gegen die Löwen konnte er 3mal punkten und war somit an der Hälfte aller Tore gegen den EHC beteiligt. Wer dachte, dass mit 40 Schluss ist, sah sich getäuscht, denn er suchte eine neue Herausforderung und heuerte beim Bayernliga-Aufsteiger Schweinfurt an. Seine 78 Scorerpunkte waren der Garant für den Klassenerhalt der Mighty Dogs. Der Höhepunkt seiner Karriere waren die Jahre zwischen 2001 und 2010, als Josef Straka 59mal das Trikot der tschechischen Nationalmannschaft und einige Male auch das „C“ auf der Brust trug.
Matias Strozyk, ein finnischer Eishockeyexperte, sagte 2010 über ihn: „Straka ist ein sehr talentierter Spielmacher und erfahrener Center-Stürmer. Sein Hockeysinn und seine Durchschlagskraft machen ihn zu einer Bedrohung, vor allem im Powerplay. Er besitzt fantastische Skatefähigkeiten und dazu eine äußerst gefährliche Waffe, seinen sowohl harten als auch treffsicheren, platzierten Schuss. Strakas Zweikampfkünste sind zwar nicht so beeindruckend, wie seine Offensivfähigkeiten, er wird aber immer zu den besten Top-Scorern gehören.“
Der Kontakt zu Straka kam übrigens über Tomas Rousek, die beiden wohnen nur wenige Meter voneinander entfernt und treffen sich regelmäßig zum Angeln am See. Auf die Frage, warum er nach Waldkraiburg wechselt und was seine Ziele seien, sagte er: „Tomas schwärmte von den Löwen und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit ihm dort zu spielen. Ich kenne Waldkraiburg aus meiner Oberliga-Saison bei Weiden und weiß, dass sie gut organisiert sind. Ich möchte den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen und dank meiner Offensivstärke die Playoffs erreichen!“
Das ist doch mal eine Ansage und wer den selbstbewussten Tschechen schon jetzt kennen lernen möchte, der kommt am Samstag auf das Stadtfest. Dort werden nicht nur unsere beiden Kontis anzutreffen sein, sondern auch ein Großteil der Mannschaft wird zwischen 16 und 18 Uhr am EHC-Stand für euch Fans da sein.

 

 

 

 

Autor: Dirk Gümpel
Fotos: Archiv