Einen sehr wichtigen Zähler in ihrer hammerharten Zwischenrundengruppe holten die Löwen am Sonntag beim Vizemeister in Höchstadt. Zwei Tage nach der 9:1-Gala im eigenen Stadion machten es die Alligators dem Team von Coach Rainer Zerwesz deutlich schwerer, doch der EHC schaffte nach 0:2-Rückstand noch die Aufholjagd und musste sich in der fünften Minute der Nachspielzeit erst geschlagen geben.

Nach der 1:9-Klatsche, welche die Höchstadter am Freitag zuvor in Waldkraiburg kassiert hatten, rechnete man auf Seiten der Löwen mit einem anderen Auftreten der Alligators- die ersten 30 Minuten lang fanden die Industriestädter aber trotzdem wenig Mittel ihnen Herr zu werden, wie auch Trainer Rainer Zerwesz am Tag nach dem Spiel zugeben musste. „Höchstadt hat eine absolute Top-Mannschaft und das haben wir gesehen. Sie waren brutal motiviert, haben um jeden Meter Eis gekämpft, wirklich gut gespielt und sind gelaufen wie die Irren“ so der 47-Jährige. Es dauerte aber bis zur 16.Minute, ehe Richard Stütz- einer der vier nominell aufgebotenen Verteidiger der Gastgeber- Patrick Vetter im Tor der Löwen überwinden und in Überzahl des HEC auf 1:0 stellen konnte (15:48). Höchstadt war von der ersten Sekunde im Spiel, ging keinem Zweikampf aus dem Weg und drückte gewaltig. Der EHC brauchte ziemlich lange, ehe man sich mit der Spielweise der Gegner anfreunden konnte- bis weit in den mittleren Spielabschnitt hinein.

In diesem waren es zunächst aber erneut die Gastgeber, die einen Treffer erzielen konnten. Spielertrainer Daniel Jun nahm es selbst in die Hand und traf zum vielumjubelten 2:0 für die Alligators (26:55). Langsam aber sicher waren danach aber auch die Löwen im Spiel und erarbeiteten sich zunehmend gute Chancen. Erst im Schlussabschnitt sollten jedoch die ersten Tore für die furiose Aufholjagd der Waldkraiburger fallen.

Jakub Marek war der erste, der nach gut sechs gespielten Minuten des letzten Drittels den Anschlusstreffer für die Löwen erzielen konnte (46:37), die jetzt immer besser wurden und mehr vom Spiel hatten. „Die ersten 30 Minuten war Höchstadt klar besser und wir haben einfach schlecht gespielt. Dann aber denke ich waren wir die bessere Mannschaft“ kommentierte Zerwesz die Partie noch am Tag danach. Der Beste in dieser Phase stand aber beim Gegner zwischen den Pfosten: Philipp Schnierstein zeigte eine klasse Partie und hielt sein Team in Führung. Keine acht Minuten vor dem Ende, als Höchstadts Richard Stütz wegen Beinstellens auf der Strafbank abkühlen musste, konnte Schnierstein den Ausgleich durch Top-Torjäger Lukas Wagner aber nicht verhindern (52:04). Da jedoch keine weiteren Treffer in regulärer Spielzeit fallen sollten, ging die Begegnung in die Verlängerung. Hier war es schließlich ein Glücksschuss von Jiri Ryzuk, wie Coach Zerwesz ihn nannte, der für die Entscheidung sorgte (64:25) und den Gastgebern den Zusatzpunkt bescherte. „Dass das Spiel in die Verlängerung ging, war vollkommen gerecht. Aufgrund der ersten 30 Minuten von Höchstadt und den zweiten 30 Minuten von uns. Klar hätten wir den Zusatzpunkt gerne gehabt, aber wir haben es zuvor, in der regulären Spielzeit schon versäumt, weil auch Philipp Schnierstein brutal gut gehalten hat“ so Löwen-Trainer Rainer Zerwesz. Doch mit dem einen Zähler, in der starken Zwischenrunden-Gruppe B mit den noch kommenden Gegnern Miesbach, Buchloe und Dorfen, ist der Trainer des EHC Waldkraiburg auch zufrieden: „Der kann vielleicht noch mal helfen“ wusste auch Rainer Zerwesz. Am kommenden Freitag steht nun das Derby gegen den ESC Dorfen in Waldkraiburg an. Wegen des zu erwartenden hohen Zuschauerandrangs gibt es für diese Partie wieder einen Kartenvorverkauf: Am Donnerstag, den 21.1.2016, gibt es die begehrten Tickets zwischen 18 und 21 Uhr in der Stadiongaststätte zu kaufen!

 

Eishockey-Bayernliga 2015/ 2016, Zwischenrunde Gruppe B, 2.Spieltag. Höchstadter EC – EHC Waldkraiburg 3:2 n.V. (1:0/ 1:0/ 0:2/ 1:0). Tore: 1:0 15:48 Stütz R. (Jun D., Urban T. PP1), 2:0 26:55 Jun D. (Kreuzer A., Grau T.), 2:1 46:37 Marek J. (Kaltenhauser M., Wagner L.), 2:2 52:04 Wagner L. (Hilpert D., Kaltenhauser M. PP1), 3:2 64:25 Ryzuk J. (Urban T., Dzemla P.). Strafen: Höchstadter EC 16 Strafminuten + 10 Minuten (Jun D.), EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten. Zuschauer: 605.