EHC Waldkraiburg: König der Tiere besiegt „River Kings“

Spiel eins nach dem gebrochenen Finger von Kapitän Michael Trox. Für die Löwen durfte sich ob des Ausfalls heute die Nummer 20, Thomas Rott das Kapitäns-„C“ an die Brust heften. Eine Nachricht der Genesung gab es aber auch noch: Tomas Rousek wird in diesem Spiel wieder für die Löwen auf dem Eis stehen.

Das erste Drittel auf dem Eis der „River Kings“ gestaltete sich so, wie man sich ein Eishockeyspiel vorstellt. Schnelle Spielzüge von beiden Mannschaften und somit auch immer wieder die Chance auf einen Schuss aufs jeweilige Tor des Gegners. Los geht es aber zunächst einmal mit einer Strafzeit. Bereits nach knapp eineinhalb Minuten nämlich, begibt sich Fabian Kanzelsberger auf die Strafbank, der Grund: Haken. Diese Pause scheint ihm allerdings gut getan zu haben, nur 14 Sekunden nachdem die Löwen wieder komplett sind kann Kanzelsberger, zusammen mit Leon Decker den entscheidenden Pass auf Nico Vogl liefern, der ganz im Stile eines Torjägers abschließt und den Löwen das erste Tor des Abends beschert. Dieses Tor will die Landsberger Mannschaft jedoch nicht auf sich sitzen lassen. So ist es Florian Reichenender der nur 49 Sekunden später wieder für den Ausgleich sorgen kann. Dann, es waren gute acht Minuten gespielt, eine Premiere in der Mannschaft der Löwen. Nach Vorlage von Josef Straka und Tomas Rousek, ist es Josef Huber der sein erstes Tor für die erste Mannschaft der Löwen erzielen kann. Erneut können die River Kings jedoch zum Ausgleich kommen. Etwa zweieinhalb Minuten nach dem 2:1, Tomas Rousek sitzt gerade eine Strafe ab, kann Landsberg wiederum ausgleichen. Marc Krammer ist es, der dafür sorgt, dass beide Teams nach 20 Minuten ausgeglichen in die Kabinen gehen.

Das zweite Drittel schließt beinahe nahtlos an das erste an. Auch wenn die Löwen sich bereits leicht die Feldhoheit erspielen können, kommt nichts Zählbares dabei herum. Der Landsberger Marek Charvat verhindert jedoch, in der elften Spielminute des zweiten Durchgangs, eine klare Torchance von Josef Straka, Eishockeykenner wissen was das bedeutet: Ein Penalty. Cool, lässig, abgebrüht, setzen sie hier ein Wort ihrer Wahl ein, Josef Straka, der von manchen Fans bereits der „AuswärtsvollSTRAKA“ genannt wird, vermutlich weil er all seine Saisontore bisher auswärts schoss, verwandelt diesen Penalty. Aus der anschließenden Überzahl, die sich wenig später sogar noch in eine 3-gegen-5-Überzahl ausweitet, kann der Tabellenführer jedoch kein Kapital schlagen und somit ging es mit dieser knappen 2:3-Führung in die zweite Pause.

Auch im dritten Durchgang ändert sich am Gesamtbild nicht viel. Die Löwen sind, auch wenn beide Mannschaften in dieser schnell geführten Partie munter hin und her spielen, weiterhin mit leichten Vorteilen auf dem Feld. Einer erneut starken Leistung von Kevin Yeingst und der fehlenden Konsequenz der „River Kings“ dürfte es allerdings zu verdanken sein, dass nicht doch noch ein Tor für Landsberg fällt. Konsequenz im Abschluss ist allerdings eines der Steckenpferde des EHC Waldkraiburg in dieser Saison, so ist es Tomas Rousek der in der 48. Minute auf Pass von Wagner und Jeske den Weg zum 2:4 ins Tor findet. Etwa vier Minuten vor Schluss nimmt Landsberg dann die obligatorische Auszeit, jene Auszeit, die ein Team, das verhältnismäßig knapp hinten liegt, immer nimmt. Wie zu erwarten bleibt das Tor der River Kings zu gunsten eines zusätzlichen Spielers auf dem Feld leer. Statt aber den Anschlusstreffer zu erzielen, ist es erneut Waldkraiburgs Nico Vogl der auf Vorarbeit von Philipp Seifert und Tomas Rousek ins leere Tor trifft und somit den Endstand von 2:5 für die Löwen besorgt.

Mit mehr Spannung als nötig: EHC Waldkraiburg gewinnt zum neunten Mal

Wieder einmal stand ein besonderes Spiel ins Haus oder vielmehr in die Höhle der Löwen. Der TSV Erding, zu diesem Zeitpunkt Tabellensechster kam aus dem Nachbarkreis zum EHC Waldkraiburg gereist. Die „Gladiators“ dürften mit einiger Wut im Bauch in Waldkraiburg aufgelaufen sein, hat man sich doch am Freitag zuvor eine 0:4-Klatsche gegen den TEV Miesbach abgeholt. Waldkraiburg hingegen konnte, nach dem 2:5 Auswärtssieg gegen Landsberg und der sicheren Tabellenführung – gleich was geschieht – ein wenig entspannter sein.

Die ersten Minuten gehörten auch gleich den „Gladiators” die mit ordentlichem Druck aus der Kabine kamen und die Löwen länger als gewollt in das eigene Drittel drängten. Lange hielt dieser Elan jedoch nicht an. In der dritten Minute sprach Schiedsrichter Christoph Ober bereits die erste Strafe gegen Erding aus. Diese Gelegenheit nutzten die Löwen, um dem Gegner zu zeigen wer hier der Hausherr ist und das taten sie eindrucksvoll. Nahezu die vollen zwei Minuten blieben die Löwen im Besitz der Scheibe und feuerten auch immer wieder auf das Tor. Alle Bemühungen von Straka, Rousek, Jeske oder Vogl führten jedoch nicht zum Torerfolg. Den jedoch hatte Mathias Jeske in der siebten Spielminute. Nach einer passgenauen Vorlage von Josef Straka besorgt der Ex-Erdinger Jeske das 1:0 für die Löwen. Dann brachen alle Dämme bei den Löwen und dies sollte sich bis zum Abpfiff zur Pause auch nicht ändern. Die „Gladiators“ wurden förmlich an die Wand gespielt. So war es eine logische Konsequenz, dass das 2:0 nicht weit war. Josef Straka, nach einem der typischen Zusammenspiele mit Tomas Rousek erzielte sein erstes Heim-Tor. Auch am dritten Treffer waren die beiden Akteure beteiligt. In der 17. Minute spielt der EHC in Überzahl und eine wunderschöne Kombination von Straka, Rousek und Wagner, machen eben jenen zum Torschützen des dritten Tores. Mit diesem 3:0 gingen beide Mannschaften in die Pause.

Im zweiten Durchgang dann schien es, als nähmen die Löwen das Spiel auf die leichte Schulter. Sie sollten jedoch erneut ihre Lektion lernen, dass kein Gegner, schon gar nicht ein Tabellensechster wie Erding, mal eben „nebenbei“ abgefertigt werden kann. Dies zeigten die „Gladiators“ den Löwen bereits nach gut zwei Minuten. Nach einem Abpraller vom Tor von Kevin Yeingst, schaltete Mark Waldhausen am schnellsten und verwandelt den Rebound aus dem Handgelenk hinein ins Tor. Die Antwort der Löwen ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nur 54 Sekunden nach dem Erdinger Anschluss verwandelt Tomas Rousek das Zuspiel von Wagner und Rott zum 4:1. Dies tat dem Druck, den Erding in diesem zweiten Drittel ausübte jedoch keinen Abbruch. So war es nur logisch, dass Erding ein Powerplay in der 32. Minute zum 4:2 nutzen konnte. Nur vier Minuten später, Waldkraiburg kann sich noch immer nicht so recht sammeln und läuft den „Gladiators“ eher hinterher als davon, das 4:3. Erding setzte sich im Waldkraiburger Drittel fest und als die Scheibe zu Poetzel an die blaue Linie kommt, fasst sich dieser ein Herz und verwandelt gnadenlos. Ohne ein weiteres Tor wollten die Löwen sich jedoch nicht in die Kabine verabschieden. Nico Vogl sorgte somit in der 38. Minute auf Zuspiel von Christof Hradek dafür, dass die Löwen trotz verlorenem Drittel, noch ein Sicherheitspolster behalten durften. Mit 5:3 ging es in die Kabine.

In der Pause, so scheint es, bekamen die Löwen-Spieler sehr wahrscheinlich von den Gebrüdern Piskunov den Kopf gewaschen. Insgesamt gestaltete sich das Spiel deutlich ausgeglichener, obgleich Erding das erste Tor des Drittels erzielte. Nur 45 Sekunden nach Wiederanpfiff gelang Daniel Krzizok der Anschluss zum 5:4. In der Folge kassierten die „Gladiators“ jedoch sehr viele und zum Teil auch unnötige Strafzeiten. Diesen Vorteil nutzten die Löwen in der 48. Minute in einem 5-gegen-3-Überzahlspiel durch Tomas Rousek auf Pass von Jeske und Wagner zum 6:4. Den Schlusspunkt setzte jedoch Erding. Nach einem Fehler in der, in manchen Abschnitten, wackeligen Waldkraiburger Abwehr, schoss der Erdinger Sebastian Lachner das 6:5 und gestaltete das Spiel noch einmal spannend für die mehr als 800 Zuschauer in der Raiffeisen-Arena. Einen Wechsel des Torhüters für den sechsten Spieler konnten die Löwen in der Folge jedoch abwehren und somit gewinnt man in Waldkraiburg erneut, wenn auch unnötig spannend. Die Löwen stehen damit weiter auf dem ersten Platz der Tabelle und aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien, nun mit einem Polster von fünf Punkten im Rücken.