Das nächste Spiel der Löwen
Das kommende Eishockeywochenende in der Bayernliga steht vor der Tür – und für die Löwen könnte es kaum bitterer beginnen. Nachdem er im vergangenen Spiel verletzt vom Eis musste, steht seit dem Arztbesuch fest, dass Daniel Hora mehrere Wochen ausfallen wird. Der tschechische Verteidiger zog sich eine Verletzung am Unterkörper zu. Dieser Umstand macht die anstehenden Aufgaben, am Freitag um 19:00 Uhr zu Hause gegen Geretsried und am darauffolgenden Sonntag auswärts in Landsberg, selbstverständlich nicht einfacher. Zumal mit Landsberg ein Gegner wartet, der aktuell ein direkter Konkurrent um die Plätze für die direkte Qualifikation zur Play-off-Runde ist. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist am kommenden Freitag das 500. Spiel in der ersten Mannschaft von Thomas Rott. Erst vor kurzem überschritt dieser die Marke der meisten Spiele eines Spielers im Löwen-Dress, nun macht er die 500 gegen Geretsried voll.
Zwar fehlen den Löwen aktuell nur zwei Zähler auf den rettenden sechsten Rang und lediglich drei Punkte auf Platz fünf, doch kämpfen auch die übrigen Teams mit mindestens demselben Eifer um genau dieses Ziel. Somit wird jedes Spiel in den kommenden Wochen zu einem wichtigen Spiel, in dem es gilt, so oft wie möglich die maximale Ausbeute einzufahren. Dass der EHC Waldkraiburg das grundsätzlich im Kreuz hätte, zeigt die Torstatistik: Nach dieser lägen die Löwen auf einem starken fünften Platz – knapp hinter Miesbach (3.), Ulm (4.) oder Königsbrunn (1.). Doch in dieser Saison ist die Defensive der unbeständigste Mannschaftsteil, was den Ausfall von Hora, der hinten wie vorne in guter Form war, umso schwerer wiegen lässt.
Was Coach Jürgen Lederer aus dieser Situation macht, kann er erstmals am Freitag um 19:00 Uhr zu Hause gegen Geretsried zeigen. Das Hinspiel bei den „River Rats“ – der namensgebende Fluss ist die Isar – war an Spannung kaum zu überbieten. Zunächst legten die Geretsrieder mit drei Toren im ersten Drittel vor und ließen alle Waldkraiburger Hoffnungen in weite Ferne rücken. Dann öffnete Nico Vogl im zweiten Drittel die Tür für die Löwen, bevor Ovaska, Kokeš und Hora – letzterer nur eine Sekunde vor Spielende – zum 4:4 ausglichen. Jakub Šrámek, der damals gerade erst von einer langen Verletzung zurückkehrte, sorgte in der Overtime für den Sieg.
Seit diesem Aufeinandertreffen lief es für die Kreis-Tölzer jedoch nicht besonders gut. Punkten konnte man vor allem gegen Teams, die deutlich weiter unten in der Tabelle erwartet wurden – und selbst dort nicht immer. So bescherten die „River Rats“ dem ESV Burgau dessen ersten und bisher einzigen Sieg in dieser Bayernliga-Saison. Am vergangenen Sonntag jedoch gelang ein deutlicher 8:3-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Buchloe. Aus Waldkraiburger Sicht bleibt zu hoffen, dass dies für Geretsried nicht bereits der Türöffner für eine eigene Aufholjagd war – zumindest noch nicht. Bester Scorer der Geretsrieder ist der spielstarke Athanassios Fissekis mit aktuell 24 Punkten. Dahinter folgt ein alter Bekannter aus der Landesliga-Saison der Löwen: Dominik Soukup (20 Punkte), der auch in der Bayernliga jederzeit für Unruhe sorgen kann.
Ein ebenso hartes Stück Arbeit erwartet den EHC am darauffolgenden Sonntag in Landsberg. Ab 18:00 Uhr empfangen die „River Kings“ die Löwen – und sie haben ein Hühnchen zu rupfen. Mit 7:3 schickte der EHC die Landsberger im Hinspiel auf die weite Heimreise. Auch im Anschluss zeigte die Saison des als einstigen (Mit-)Favoriten gehandelten Hockey Clubs ein Bild der Unbeständigkeit. Gegen die Top-Teams war oft nichts zu holen, Schweinfurt schickte die „River Kings“ gar ohne Punkt und ohne Tor zurück an den Lech. Gegen andere Gegner jedoch erledigte das Team seine Aufgaben häufig solide. Eine leise Hoffnung für den EHC Waldkraiburg ergibt sich dennoch: Landsberg präsentiert sich zu Hause etwas schwächer als in fremden Stadien – wobei dies durch die diesjährige Auswärtsschwäche der Löwen wohl relativiert wird.
Stärkster Akteur der „River Kings“ ist derzeit Mika Reuter (24 Punkte), gefolgt von Verteidiger Christopher Kasten (19 Punkte).
Wie man es auch dreht und wendet: Mit oder ohne Hora müssen die Löwen auf Sieg spielen und Punkte einfahren. Noch ist das Ziel der direkten Play-off-Qualifikation absolut erreichbar. Damit dies so bleibt, braucht es Zählbares auf dem Konto – vielleicht ja schon ein paar mehr nach den kommenden beiden Spieltagen.















